Über die Summe der Transferüberschüsse der Ära Sven Mislintat gab es zuletzt Diskussionen. Nun hat sich der ehemalige Sportdirektor des VfB Stuttgart dazu geäußert.

Sport: Dirk Preiß (dip)

In der vergangenen Woche war das liebe Geld mal wieder Thema beim VfB Stuttgart. Insofern, dass Alexander Wehrle in einem Interview auf die Frage nach den Transferüberschüssen in der Ära des Sportdirektors Sven Mislintat geantwortet hatte: „Ich weiß nicht, woher diese Zahl kommt. Wenn wir Beteiligungen von Vereinen, Spielern und Beraterprovisionen berücksichtigen, genauso wie auf der anderen Seite unsere eigenen Transferinvestitionen für Spieler und Berater, sind wir in der Netto-Betrachtung ganz weit weg von 100 Millionen Überschuss.“

 

Am Sonntag nun war Sven Mislintat zu Gast in der Sendung „Sky90“ – und wurde ebenfalls mit diesem Thema konfrontiert. „Man könnte die Zahl ganz genau ausrechnen“, sagte er und betonte: „Ich glaube nicht, dass wir dann so weit weg sind von den 100 Millionen.“ Er selbst habe die Summe aber nie in Umlauf gebracht.

Dass man bei Transfers „bestimmten Abzügen Rechnung tragen“ müsse, sei im Fußball „gang und gäbe“. Dazu gehören Beraterprovisionen, Weiterverkaufsbeteiligungen für andere Clubs oder Handgelder für Spieler, als branchenüblich gelten 15 bis 20 Prozent der Ablösesummen. Allerdings bekäme der Club ja seinerseits auch wieder Geld durch Weiterverkaufsboni, „die jetzt nicht eingerechnet sind“.

Die genauen Zahlen, meinte Mislintat, seien für ihn aber „gar nicht das Entscheidende“. Vielmehr wies er darauf hin, dass „der VfB immer wieder dazu verpflichtet war, Überschüsse zu erzielen um alte Themen zu reparieren“. Unter dieser Voraussetzung habe man schon dann einen guten Job gemacht, wenn die Leistung der Mannschaft gehalten werden kann. Der Club sei quersubventioniert worden, unter anderem um Infrastrukturprojekte zu ermöglichen.

Sven Mislintat war zwischen Mai 2019 und November 2022 Sportdirektor beim VfB Stuttgart. Nachdem man sich nicht auf eine Vertragsverlängerung über den Sommer 2023 hinaus einigen konnte, kam es zur Trennung. Fabian Wohlgemuth, der vom SC Paderborn kam, folgte Mislintat nach.