Er feierte sein Debüt als VfB-Profi mit 18 Jahren im Camp Nou in Barcelona. Mit 31 Jahren will sich Manuel Fischer mit dem deutschen Futsal-Team für die EM 2022 qualifizieren. Am Montag steht in Ludwigsburg ein wichtiges Spiel an.

Sport: Jürgen Frey (jüf)

Stuttgart - Manuel Fischer hat viel erlebt im Fußball. Es reicht ein Blick auf seine Vereine, für die er auf dem Rasen stand: VfB Stuttgart, TuS Koblenz, Wacker Burghausen, 1. FC Heidenheim II, FC Bayern München II, SpVgg Unterhaching, SG Sonnenhof Großaspach, Stuttgarter Kickers, FC 08 Homburg, SSV Reutlingen, Tennis Borussia Berlin und GSV Maichingen. Seit zwei Jahren hat es dem 31-Jährigen die Hallenfußballvariante Futsalangetan. Fischer will sich mit dem TSV Weilimdorf für die Bundesliga qualifizieren und mit der deutschen Nationalmannschaft möglichst bei der Futsal-EM 2022 dabei sein. Um diese Chance zu wahren, steht an diesem Montag ein entscheidendes Spiel in der MHP-Arena in Ludwigsburg auf dem Programm.

 

Herr Fischer, wie lief das Hinspiel mit der Futsal-Nationalmannschaft am vergangenen Freitag in Siggenthal in der Schweiz?

Wir haben es eigentlich ganz ordentlich gemacht, aber nach einer 1:0-Führung doch noch 2:4 verloren. Wir waren nicht das schlechtere Team, aber wir haben uns ein bisschen zu naiv angestellt.

Sie selbst haben mit einem sehenswerten Seitfallzieher getroffen.

Mit meinem Tor ist uns nach 40 Sekunden ein Blitzstart gelungen. Aber das ändert nichts daran, dass wir allgemein unsere Chancen besser nutzen müssen.

An diesem Montag, Beginn ist um 19 Uhr, müssen Sie mindestens 2:0 gewinnen, um in die Gruppenphase der EM-Qualifikation im Futsal, also der von der Fifa anerkannten Variante des Hallenfußballs, einzuziehen.

Wir können das Spiel noch drehen, und wir müssen es auch drehen. Denn es ist sehr wichtig für den Futsalsport in Deutschland, in die nächste Quali-Runde einzuziehen und die Chance zu wahren, eventuell bei der EM 2022 am Ball zu sein.

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Das Rückspiel findet in Ludwigsburg statt – vor leeren Rängen.

Ich freue mich riesig auf die Partie in der MHP-Arena, in der ich schon packende Basketballspiele erlebt habe. Auch Philipp Pless und Mert Sipahi, meine ebenfalls nominierten Teamkollegen vom TSV Weilimdorf, sind heiß auf das Heimspiel. Die Fans werden uns natürlich fehlen.

Mit Weilimdorf peilen Sie die Qualifikation für die neu gegründete Bundesliga an?

Bisher sind die fünf Regionalligen die höchsten Spielklassen. Künftig gibt es eine Bundesliga mit zehn Teams – und da wollen wir dabei sein. Mit drei Siegen in drei Spielen sieht’s gut aus, obwohl ich zu Beginn noch nicht voll im Saft stand.

Warum?

Ich war mit dem Coronavirus infiziert und befand mich vom 19. September bis zum 12. Oktober in Quarantäne.

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Wie verlief die Krankheit bei Ihnen?

Es war vergleichbar mit einer extrem starken Grippe. Ich hatte Fieber und Gliederschmerzen, als ich wieder mit lockerem Lauftraining eingestiegen bin, plagten mich Atemprobleme. Ich habe es am eigenen Leib gespürt, dass man der Krankheit den nötigen Respekt entgegenbringen sollte. Ich bin Leistungssportler, und mein Körper hat es verhältnismäßig gut weggesteckt, aber es gibt auch Risikopatienten.

Auf dem Großfeld sieht man Sie nicht mehr?

Auf zwei Hochzeiten zu tanzen ist schwer. Aber ich bin fit. Wenn etwas Interessantes kommt, würde ich mich damit beschäftigen. Aber es hat auch was, im Winter in der Halle trainieren und spielen zu können.