Nationalspieler Sebastian Rudy verlässt den FC Bayern Richtung Schalke. Damit reduziert der deutsche Rekordmeister sein personelles Überangebot im Mittelfeld um einen weiteren Spieler.

München - Fußball-Nationalspieler Sebastian Rudy wird nach nur einem Jahr beim FC Bayern München ab sofort für den Liga-Konkurrenten FC Schalke 04 auflaufen. Karl-Heinz Rummenigge bestätigte am Montag in München den kurz bevorstehenden Vollzug des Transfers. Rudy befand sich zu diesem Zeitpunkt zum Medizincheck in Gelsenkirchen. Bei dem erwarteten grünen Licht der Schalker Ärzte, „ist der Deal vollzogen“, sagte Rummenigge. Die Ablösesumme soll einen Sockelbetrag von 16 Millionen Euro betragen. Nach Medieninformationen wird Rudy beim Champions-League-Teilnehmer einen Vierjahresvertrag erhalten.

 

„Ich wünsche Sebastian Rudy alles Gute“, sagte Rummenigge bei einem Termin in der Münchner Allianz Arena: „Das war ein logischer Schritt von ihm, dem wir zugestimmt haben. Wir wünschen ihm viel Glück.“

Rudy sieht für sich auf Schalke auch im Hinblick auf die deutsche Nationalmannschaft mehr Perspektiven, regelmäßig zu spielen. Im Münchner Mittelfeld gab es für ihn zu viel namhafte Konkurrenz. Rudy zählte zum Saisonstart gegen 1899 Hoffenheim nicht zum Bayern-Kader.

Not-Kauf für verletzten Coman ist nicht vorgesehen

Der WM-Teilnehmer war vor einem Jahr ablösefrei aus Hoffenheim nach München gewechselt. Auch RB Leipzig war zeitweise an einer Verpflichtung des defensiven Mittelfeldspielers interessiert.

Vor Rudy hatten die Bayern bereits den Chilenen Arturo Vidal zum FC Barcelona ziehen lassen, um ihr Überangebot an Profis auf den Mittelfeldpositionen zu reduzieren. Dass sich bis zum Transferschluss am Monatsende personell noch Weiteres beim deutschen Meister tun könnte, schloss Rummenigge nicht aus. „Wir haben noch vier Tage Transferzeit. Ich schließe weder das eine noch das andere aus“, sagte er in Bezug auf weitere Zu- oder Abgänge. „Man muss die Nerven bewahren“, sagte der Vorstandsvorsitzende zum Transferendspurt.

Ein Not-Kauf für den verletzten Kingsley Coman ist nicht vorgesehen. Der Ausfall des 22 Jahre alten Franzosen treffe den Verein zwar hart, sagte Rummenigge. Aber man verfüge in Arjen Robben, Franck Ribéry und Serge Gnabry über drei Spezialisten auf den offensiven Außenbahnen. „Wir werden den drei Spielern vertrauen. Darüber hinaus ist auf der Position nichts mehr geplant.“

Passiert noch was mit Boateng?

Nach wie vor stehen weitere Abgänge von Nationalspieler Jérôme Boateng und des spanischen Außenverteidigers Juan Bernat im Raum. Im Fall von Boateng soll es bei Paris Saint-Germain Gedankenspiele für ein Tauschgeschäft mit dem deutschen Meister geben. Der „Kicker“ berichtete am Montag, PSG habe den Münchnern laut „gut informierten Kreisen in Frankreich“ im Gegenzug für den Innenverteidiger dessen Nationalmannschafts-Kollegen Julian Draxler angeboten.

PSG mit dem deutschen Trainer Thomas Tuchel soll nach wie vor sehr interessiert sein an einer Verpflichtung von Boateng (29). Die „Bild“-Zeitung berichtete in ihrer Montag-Ausgabe von einem angeblichen „Geheimtreffen“ von Bayerns Sportdirektor Hasan Salihamidzic mit PSG-Kollege Antero Henrique. Knackpunkt soll die Ablösesumme sein. Die Bayern sollen für Boateng um die 50 Millionen Euro verlangen. Boatengs Vertrag in München läuft noch bis 2021.

Der 24-jährige Draxler wiederum gilt in Paris als Wechselkandidat. Der FC Sevilla soll aus finanziellen Gründen gerade Abstand von einer Verpflichtung oder Ausleihe des deutschen WM-Teilnehmers genommen haben. Der frühere Schalker und Wolfsburger Draxler ist im hochkarätig besetzten PSG-Kader aktuell nicht erste Wahl. Draxler kann im offensiven Mittelfeld sowohl außen als auch zentral spielen.