Warum sind Sie damals eigentlich schon nach zwei Jahren wieder gegangen?
Im ersten Jahr unter Helmut Benthaus ist es für mich noch sehr gut gelaufen, obwohl ich ein ganz junger Kerl war und der Wechsel von Belgien in die Bundesliga für mich eine riesige Umstellung bedeutete. Sie können meine Frau fragen, die ich am Tag vor unserem Umzug nach Stuttgart geheiratet habe: in den Anfangsmonaten war ich nach jedem Training total kaputt und müde. Trotzdem habe ich einige Tore geschossen.

Was ist im zweiten Jahr schiefgelaufen?
Da kam in Otto Baric ein neuer Trainer – und der hat am liebsten seine jugoslawischen Landsleute spielen lassen. Zu mir hat er gesagt: Nico, ich glaube es ist besser, wenn du dir einen neuen Verein suchst. Das war natürlich bitter – ein Stürmer braucht schließlich Vertrauen. Ich bin dann zu meiner Frau gegangen und habe gesagt: Wir müssen hier weg. Zwei Wochen später war mein Wechsel zu Standard Lüttich perfekt.

Haben Sie trotzdem gute Erinnerungen an Ihre Zeit in Stuttgart?
Nur die besten. Ich hatte ja tolle Mitspieler: Asgeir Sigurvinsson zum Beispiel, die Förster-Brüder, Jürgen Klinsmann oder Guido Buchwald. Den habe ich später mal besucht, als er Trainer in Aachen war. Das ist ja nicht weit von hier. Und wir haben in einer Wohnung in Sillenbuch gewohnt, das war auch sehr schön. Vor allem war die Vermieterin sehr nett. Sie hat uns mit allem sehr geholfen. Ich glaube, sie hieß Frau Kell. Richten Sie ihr viele Grüße aus, wenn Sie sie mal treffen sollten.