Wie bringt man seinen Hunden Tricks bei? Rodrique Funke, der Tierdresseur im Stuttgarter Varieté, hat Tipps gegeben. Leser unserer Zeitung, die mit ihren Lieblingen die exklusive Trainingseinheit gewonnen haben, waren begeistert.

Stadtleben/Stadtkultur: Uwe Bogen (ubo)

Stuttgart - Robby macht Männchen. Der spanische Straßenhund stellt sich auf die Hinterbeine und streckt die Vorderpfoten weit nach oben. Dazu hüpft er ein wenig. Und blickt so goldig drein, dass kein Mensch ihm eine Bitte abschlagen mag.

 

Rodrique Funke, der umjubelte Tierdresseur in der Show „Mrs Nana’s Gallery“ des Friedrichsbau Varietés, ist überrascht, was Robby kann. Eigentlich sollte der Mischling etwas bei ihm lernen. Robbys Frauchen und Herrchen, Leser unserer Zeitung, haben die exklusive Trainingseinheit im Foyer des Theaters am Pragsattel bei unserer Verlosung gewonnen. Der etwa acht Jahre alte Robby stammt aus einer spanischen Tötungsstation und kam über einen Tierschutzverein nach Deutschland. Von Anfang an konnte Robby Männchen machen. In seinen schweren Zeiten, vermutet Joachim Schwarzbach, das Herrchen, hat der Straßenhund damit Futter erbettelt. Dumm sind Hunde nicht. Sie lernen schnell, was hilft, damit sie was zum Fressen bekommen.

Loulou kann sogar Salto

Robby, Oskari, Emmy, Schorschi und Flöckchen – im Friedrichsbau verstehen sich die Gewinnerhunde unserer Leseraktion nach kurzem Beschnüffeln und nur wenig Gebell recht schnell. Brav setzen sie sich an die Füße ihrer Menschen, die auf den Foyerhockern Platz genommen haben. Dass die Vierbeiner so lieb sind und äußerst aufmerksam, liegt an dem charismatischen Artist und Hundetrainer Rodrique Funke, der Mensch wie Tier in seinen Bann zieht. Zunächst zeigt der Berliner mit seinen Bühnenhunden Neo, seinem fünfmonatigen „Youngster“ in der Lernphase, und Loulou, dem Publikumsliebling des Varietés, wie viel Spaß es diesen macht, Kommandos spielerisch zu folgen. Der Foxterrier Loulou beherrscht sogar einen Salto rückwärts. Spaß muss es ihnen machen, etwas zu lernen. Aber der allein reicht nicht. Ohne Belohnung, sprich Leckerlis, geht nichts. „Wir Menschen wollen für Arbeit schließlich Geld, auch wenn sie uns Spaß macht“, sagt Funke. Mit positiver Bestätigung, Clickern und heller Stimme bringt er Hunde dazu, Befehlen zu folgen. „Bei Männern klingt das ein bisschen komisch, wenn sie mit hoher Stimme säuseln“, findet der Dresseur, „aber Lob muss vom Hund wahrgenommen werden.“

Nichtbeachtung ist für den Hund die schlimmste Strafe

Wichtig ist es, erklärt Funke, dass jedem Welpen die Beißhemmung beigebracht wird. Wenn der Hund etwas falsch mache, reiche es nicht, mit ihm zu schimpfen. Denn auch laute Worte könnte er als Aufmerksamkeit wahrnehmen. Wirksamer sei es, sich als Strafe vom Hund abzuwenden. Nichtbeachtung sei für ihn das Schlimmste.

Mit jedem einzelnen Vierbeiner beschäftigt sich der Artist sodann, prüft, was ihnen liegt, ob „High Five“ oder „Parken“ zwischen den Beinen. Für Hunde sei es sehr wichtig, etwas für den Kopf zu tun, sonst kämen sie auf dumme Ideen, sagt er. Bei problematischen Hunden sei es hilfreich, mit ihnen regelmäßig zu trainieren. Dann würden Verhaltensauffälligkeiten oft rasch nachlassen.