Nicht nur in Supermärkten und Restaurants, auch daheim wandern zu viele Lebensmittel in den Mülleimer. Dabei lassen sich Reste schon mit einem Einkaufszettel vermeiden. Im Landratsamt Waiblingen gibt derzeit eine kleine Ausstellung Tipps zu „restlos genießen“.

Waiblingen - Etwa 600 000 Tonnen Lebensmittel werden laut der Gesellschaft für Konsumgüter jedes Jahr allein in Baden-Württemberg weggeworfen. Überall: in Bäckereien und Supermärkten, in Restaurants – und daheim. Grund genug für das Landwirtschaftsamt des Rems-Murr-Kreises, sich dem Thema „Restlos genießen“ bei den landesweiten Ernährungstagen anzunehmen. Bis Donnerstag ist eine kleine Ausstellung im Waiblinger Landratsamt aufgebaut, die Fragen rund um die Restevermeidung beantwortet.

 

Was hat das Einkaufen mit Lebensmittelresten zu tun?

Hier das Super-Sonderangebot, da die günstige Großpackung: „Wir kaufen viel zuviel ein“, sagt Annette Sammet-Volzer, die Fachbereichsleiterin Ernährung und Hauswirtschaft im Landwirtschaftsamt. Vermeiden lässt sich das mit einem Einkaufszettel. „Man sollte sich vorher gut überlegen, wie der Speiseplan aussieht“, rät sie. Zudem sollte man regelmäßig in den Kühlschrank und die Vorratsregale schauen. Wer seine Einkäufe in der richtigen Reihenfolge aufschreibt, vermeidet es, auf Irrwegen durch den Supermarkt wieder auf verlockende Angebote zu stoßen.

Wie werden Lebensmittel richtig gelagert?

Wer dafür sorgt, dass seine Lebensmittel länger frisch und haltbar bleiben, kann einiges dafür tun, dass weniger Vergammeltes im Müll landet. „Wer kein Null-Grad-Fach im Kühlschrank hat, sollte zum Beispiel Wurst und Fleisch auf der Glasplatte über dem Motor lagern – da ist es am kältesten“, sagt Annette Sammet-Volzer. Ansonsten gilt: oben im Kühlschrank ist es am wärmsten. Bananen oder Tomaten dagegen mögen den Kühlschrank garnicht und verlieren an Geschmack. Äpfel und Kartoffeln sollten nicht nebeneinander liegen, weil die Kartoffeln dann schneller anfangen auszutreiben. Und Brot hält am längsten in Brottöpfen oder -kästen.

Warum landet soviel Brot im Müll?

Zwölf Kilo Brot werden pro Jahr und Kopf weggeworfen. „Wer nur wenig Brot braucht, kann es scheibenweise einfrieren“, sagt Annette Sammet-Volzer. Roggenhaltiges oder Vollkornbrot hält grundsätzlich länger, zudem schmeckt mit Wasser benetztes und anschließlend getoastetes Brot wieder besser. „Und man kann noch so viele leckere Sachen aus altem Brot machen“, sagt Annette Sammet-Volzer. Die Bandbreite der Ideen reicht vom Brotsalat über einen Brot-Käse-Auflauf bis zu Brotchips oder Ofenschlupfer.

Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist überschritten – was jetzt?

Vor allem Milchprodukte landen oft viel zu früh im Müll – wegen des Mindesthaltbarkeitsdatums (MHD). „Man sollte seinen Sinnen vertrauen“, sagt Annette Sammet-Volzer. Sieht der Joghurt unverändert aus, riecht er gut – dann kann man ihn auch probieren. Nudeln beispielsweise haben ein MHD, werden aber nicht schlecht und können noch Jahre später verzehrt werden. Wenn Lebensmittel allerdings schimmeln oder es einen Mottenbefall gibt, dann gehören sie in den Müll. Ernst nehmen sollte man das Verbrauchsdatum auf Hackfleisch und Fisch – ist dieses überschritten, sollte man sie nicht mehr verzehren.

Die Ausstellung „Restlos genießen“ ist noch am Mittwoch und Donnerstag von 8 bis 16 Uhr im Foyer des Landratsamts in Waiblingen, Alter Postplatz 10, zu sehen. Von 11 bis 14 Uhr berät eine Ernährungsexpertin vor Ort. Weitere Tipps gibt es im Internet.