Die Polizei hat einen Mann ermittelt, der im Januar einen scharfen Sprengkörper in der Innenstadt abgelegt haben soll. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft erklärt, warum der Tatverdächtige noch auf freiem Fuß ist:

Schorndorf - Im Fall des Sprengkörpers, der Mitte Januar in der Kirchgasse in Schorndorf gefunden worden ist, hat die Polizei einen Verdächtigen ermittelt. Laut einer Mitteilung der Polizei Aalen handelt es sich um einen 69 Jahre alten Mann. Am Mittwoch wurde dessen Wohnung durchsucht, die Polizei hat dabei Beweismittel sichergestellt, die derzeit ausgewertet werden.

 

„Nach den bisherigen Ermittlungen gibt es keinerlei Anhaltspunkte für einen extremistischen Hintergrund“, so ein Polizeisprecher. „Vielmehr dürften die Tathintergründe wohl in persönlichen Motiven des Tatverdächtigen liegen.“ Die Polizei gehe davon aus, dass der Mann den Sprengsatz selbst gebaut habe.

Der 69-Jährige ist weiterhin auf freiem Fuß. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft erklärt, man habe darauf verzichtet, einen Haftbefehl zu beantragen: „Wir gehen davon aus, dass der Tatverdächtige selbst frühzeitig die Polizei gerufen hat und der Sprengsatz dadurch keine reale Gefahr für Dritte dargestellt hat.“

Warum wurde der Sprengsatz in Schorndorf nicht gezündet?

In der Nacht auf den 16. Januar war vor einem Gebäude in der Kirchgasse, in dem unter anderem ein Frisörgeschaft untergebracht ist, ein Sprengsatz gefunden worden. Spezialisten des Landeskriminalamts machten ihn unschädlich.

Laut den Erkenntnissen der Polizei war der Sprengkörper zündfähig. Zum genauen Hintergrund der Tat – und dazu, warum der 69-Jährige den Sprengsatz schlussendlich doch nicht zündete, laufen jetzt noch Ermittlungen. Zumindest Anwohner oder Passanten, die sich im unmittelbaren Umfeld des Sprengsatzes befunden hätten, hätte dieser eine Gefahr dargestellt. Die Ermittlungen wegen der versuchten Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion werden durch die Kriminalpolizei Waiblingen fortgeführt.