Die geplante Expressbuslinie quer über die Filderebene löst nach wie vor gemischte Reaktionen aus. Einerseits wird die Idee in der Theorie begrüßt, andererseits vermutet man größere Schwierigkeiten in der Praxis.

Filder - Bereits im Sommer wurde bekannt, dass es eine neue Schnellbuslinie auf den Fildern geben soll. Der X 7 verbindet künftig die Filderstädter Stadtteile Harthausen, Bonlanden und Plattenhardt mit dem Leinfelden-Echterdinger Stadtteil Stetten, den Gewerbegebieten Fasanenhof und Sternhäule sowie dem Zentralen Omnibusbahnhof in Degerloch.

 

So wollen die Verkehrsbetriebe Menschen zum Umstieg auf den Bus bewegen, für die das Verkehrsmittel als tägliche Option bislang nicht attraktiv genug ist. Jüngst stellten Vertreter der Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) das Projekt X7 nun im Degerlocher Bezirksbeirat vor. Dass die Planer auf die besonderen Degerlocher Umstände Rücksicht nehmen, zeigte sich bei der Diskussion um die Tränke.

Warum nicht den Standstreifen mitnutzen?

So sei die von einigen Anwohnern beklagte Lärmbelästigung an der Albstraße ausschlaggebend dafür gewesen, das Gewerbegebiet nicht an die Linie anzuschließen, sagte Sebastian Pfeilsticker, Leiter der Angebotsplanung. Das kam gut an bei den Beiräten, wie auch die Idee des Expressbusses. Doch auch Skepsis machte sich breit: Schließlich spart der X7 im Vergleich zur Linie 77, die dieselbe Strecke bedient, wenn auch mit mehr Haltestellen, nur zwölf Minuten Fahrtzeit ein – und auch das nur unter der Prämisse, dass es auf der B 27 keinen Stau gibt.

„In anderen Städten wird eine Spur für Elektro-Autos, Taxis und Busse reserviert“, bemerkte Michael Huppenbauer (Grüne) und fragte, ob das nicht auch hier möglich sei. „Wir hätten am liebsten den Standstreifen mitbenutzt“, antwortete Hans-Peter Benzing, Dienststellenleiter Verkehrssystem bei den SSB, doch mit dem Land sei man in der Sache nicht einig geworden. Die Staugefahr sei ihm natürlich bewusst.

Eine gehörige Portion Skepsis

So bleibt trotz des guten Gesamteindrucks eine gehörige Portion Zweifel zurück, ob sich der Expressbus tatsächlich als solcher bewähren wird oder ob es zum notorischen Stillstand auf der Bundesstraße kommt. Keinerlei Probleme werde indes die direkte Ein- und Ausfahrt von der B27 in den Degerlocher ZOB machen, versicherte Hans-Peter Benzing. Einige Bezirksbeiräte hatten vermutet, dass es dadurch zu weiteren Verzögerungen an der ohnehin verkehrsstarken Kreuzung Löffel-/Albstraße kommen könnte. Dem sei nicht so: vielmehr nutze der Bus bestimmte Intervalle aus und füge sich nahtlos in die bestehenden Verkehrsströme ein.

Beim VVS sind übrigens Zweifel ob der Sinnhaftigkeit von neuen Expressbuslinien aufgekommen, sie könnten den bestehenden Linien, die eine ähnliche oder gleiche Route fahren, Fahrgäste abgreifen.