Die Türkei hatte es bereits angekündigt, nun wird es ernst: Die Türkei beginnt diese Woche mit Abschiebungen von Kämpfern der Terrormiliz „Islamischer Staat“ in ihre Herkunftsländer. Neben Deutschen trifft das etwa auch Amerikaner.

Berlin - Die Türkei will noch in dieser Woche deutsche Kämpfer der Extremisten-Miliz Islamischer Staat (IS) in die Bundesrepublik zurückschicken. Die Rückführungspläne für die „Terror-Kämpfer“ seien abgeschlossen und die Häftlinge würden am Donnerstag abgeschoben, sagte ein Sprecher des türkischen Innenministeriums der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu am Montag.

 

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Die Türkei habe bereits einen IS-Kämpfer aus den USA abgeschoben. Innenminister Süleyman Soylu hatte vorige Woche angekündigt, dass Ankara Anfang dieser Woche beginnen werde, gefangene IS-Kämpfer in ihre Heimatländer zurückzuschicken, auch wenn ihre Staatsbürgerschaft entzogen wurde.

Welche IS-Angehörige werden zurückgeschickt?

Zunächst kursierten unterschiedliche Zahlen über die IS-Angehörigen, die ausgewiesen werden sollten. Es wurde die Rückführung von vier IS-Frauen mit zwei Kindern nach Deutschland angekündigt. Wie die Deutsche Presse-Agentur am Montag in Berlin erfuhr, waren mindestens zwei der Frauen, die sich der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) angeschlossen haben sollen, aus dem Lager Ain Issa in Syrien ausgebrochen. Die vier Frauen sollen in der vergangenen Woche in der Türkei festgenommen worden sein. Eine von ihnen stammt dem Vernehmen nach aus Hamburg.

Die staatliche türkische Nachrichtenagentur Anadolu hatte zuvor berichtet, die Türkei wolle schon an diesem Montag einen deutschen Kämpfer abschieben. Am Donnerstag sollten dann sieben weitere IS-Mitglieder mit deutscher Staatsbürgerschaft nach Deutschland gebracht werden.

Türkei nahm geflohene IS-Kämpfer fest

Im Zuge des umstrittenen türkischen Militäreinsatzes gegen die Kurden-Miliz YPG in Nordost-Syrien waren mehrere IS-Kämpfer aus kurdischer Gefangenschaft geflohen. Die Türkei nahm danach einige von ihnen wieder fest.