Die Leser der Eßlinger Zeitung gleichen den Etat der Kinderspielstadt, die alljährlich zwischen Deizisau und Wernau, aufgebaut wird, aus. 4000 Euro helfen aus der finanziellen Bredouille.

Region: Andreas Pflüger (eas)

Deizisau/Wernau - Für eine Woche bekommen Deizisau und Wernau seit 2010 im Sommer Jahr für Jahr eine zusätzliche Nachbarkommune mit ausschließlich jungen Bewohnerinnen und Bewohnern: Die Kinderspielstadt Klein Nefingen, in der Acht- bis 13-Jährige spielerisch ausprobieren können, was sie im späteren Leben als Erwachsene einmal erwarten könnte. Auch im Corona-Sommer fand das einzigartige Ferienerlebnis statt – in besonderer Form, aber eben auch mit besonders hohen Ausgaben.

 

Die Zehntscheuer Deizisau, die Klein Nefingen mit Unterstützung der Stadt Wernau und der Gemeinde Deizisau organisiert, wollte das Angebot aber nicht einfach aussetzen, obwohl im Vorfeld klar war, dass es ein finanzieller Kraftakt sein würde, die Kinderspielstadt zu organisieren. Dieser Tage entspannte sich die Situation. Aus der Weihnachtsspendenaktion der Eßlinger Zeitung flossen 4000 Euro in die leere Klein Nefinger Stadtkasse.

Heike Banzhaf-Frasch: Klein Nefingen im Sommer anzubieten, war uns megawichtig

Mit der Zuwendung soll neben dem Engagement der Verantwortlichen auch die Idee, pädagogische, kulturelle und politische Bildungsziele miteinander zu verbinden, honoriert werden. In der „Kommune auf Zeit“ sind alle wichtigen Einrichtungen und Strukturen zu finden, die den echten Charakter einer Stadt ausmachen.

Klein Nefingen ist ein realistisches, allerdings in der Komplexität reduziertes Abbild einer Stadt. Im Rahmen dieser vereinfachten sozialen, kulturellen, ökonomischen und politischen Wirklichkeit kann das reale Leben nachgespielt, durchschaut und gestaltet werden. Zudem werden Menschen mit Behinderung durch Inklusionsmaßnahmen integriert.

„Klein Nefingen im vergangenen Sommer anzubieten, war uns megawichtig“, sagt Heike Banzhaf-Frasch, die das Jugendhaus Zehntscheuer leitet. Es seien aber besondere Planungen zu meistern gewesen, um coronakonform einen geschützten Rahmen bieten zu können. „Und neben den höheren Ausgaben für Hygienemaßnahmen, Pavillons und mehr hatten wir auch weniger Einnahmen“, ergänzt sie.

So war man im Klein-Nefingen-Team zwar glücklich über den Verlauf und die schönen Momente, aber ein wenig ratlos hinsichtlich der finanziellen Situation. Eine Anfrage bei der EZ verhallte jedoch nicht ungehört und so war die Freude groß, als die positive Nachricht einging. Darüber hinaus lässt sich angesichts des Geldsegens zuversichtlich auf Klein Nefingen 2021 schauen.