Facebook will Usern Geld für bestimmte Informationen zum Nutzungsverhalten zahlen. Die App Study soll auf den Smartphones der Facebook-Nutzer Daten darüber sammeln, welche anderen Apps wie lange genutzt werden.

San Francisco - Das soziale Netzwerk Facebook will Usern Geld für Informationen über ihre Nutzung anderer Apps zahlen. Dafür stellte der Internetkonzern am Dienstag die Marktforschungsapp Study vor, die auf den Smartphones der Facebook-Nutzer Daten darüber sammeln soll, welche anderen Apps wie lange genutzt werden. Facebook erhofft sich damit Einsichten über das Nutzen von Apps aus der Hand seiner Konkurrenten. Überprüft werden soll auch, welche Funktionen innerhalb dieser Apps besonders gut ankommen.

 

Facebook erklärte, bei Study mitmachende Nutzer entlohnen zu wollen. Wie hoch die Geldsumme sein werde, teilte das Netzwerk aber nicht mit. Verfügbar wird Study vorerst lediglich in den USA und in Indien sein sowie nur in Googles Play Store.

Marktforschungsapps nach Kritik eingestampft

In der Vergangenheit hat der Konzern bereits zwei ähnliche Marktforschungsapps gestartet, um das Handynutzungsverhalten von Usern zu verfolgen. Beide wurden nach Kritik eingestampft, sie würden die Privatsphäre verletzen und gegen Vorgaben aus dem App Store von Apple verstoßen.

Unter Datenschutz- und Internetexperten wird Facebooks Vorgehen kritisch beäugt. Lance Cottrell von der Cybersicherheits-Firma Ntrepid sagte zwar, bei Study gehe das Netzwerk wohl weniger aufdringlich als bei den Apps zuvor vor. Andere sorgten sich dennoch darüber, dass Nutzer nicht wissen würden, welche Informationen sie konkret an das Unternehmen weitergeben.

Facebook dagegen versicherte, es werde die Nutzer in regelmäßigen Abständen daran erinnern, dass ihre Daten gesammelt würden. Außerdem sollten weder Passwörter noch die Identifikationsnummern von Accounts gesammelt werden.