Der Auftrag: Alle bitte jetzt noch mal schwerpunktmäßig die Hotspots kontrollieren! Was hat der Sicherheitstag mit 24 Stunden Fahndungsaktionen gebracht?

Lokales: Wolf-Dieter Obst (wdo)

Stuttgart - Das war ein E-Bike zuviel. Ein 58-Jähriger, der am Wochenende ein Fahrrad stehlen wollte, sitzt nun in Untersuchungshaft. Dass er ausgerechnet am sogenannten Sicherheitstag mit 24 Stunden verstärkten Kontroll- und Fahndungsaktionen zugreifen wollte, ist ihm zum Verhängnis geworden. Er ist nicht der einzige Fang der Aktion am Freitag in insgesamt fünf Bundesländern, wie eine Bilanz zeigt.

 

In Stuttgart ist unter anderem ein 39-Jähriger aufgeflogen, der am Freitagabend in der Stephanpassage in der Innenstadt Geschäfte mit Haschisch machen wollte. Die Beamten beobachteten den Deal mit einem 52-jährigen Abnehmer und schlugen dann zu. Die Beamten fanden ein Drogenversteck, mutmaßliches Dealergeld und ein offenbar speziell für die Geschäfte eingesetztes Mobiltelefon. Der bereits mehrfach polizeibekannte 39-Jährige wurde am Samstag einem Haftrichter vorgeführt, der den Beschuldigten in Untersuchungshaft schickte.

Rauschgift ist ein Schwerpunkt

Drogenkriminalität ist in Stuttgart eindeutig der Schwerpunkt des sogenannten Sicherheitstags gewesen. So wurden 23 Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz aufgedeckt, sechs Verstöße gegen das Ausländerrecht, drei gegen das Waffenrecht. Immerhin elf Autofahrer waren ohne Fahrerlaubnis und damit illegal unterwegs.

Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl wertete die länderübergreifende Aktion als Erfolg. Bei den Aktionen im Land seien knapp 400 Straftaten und knapp 1700 Ordnungswidrigkeiten festgestellt worden, bilanzierte er am Montag. Bei den 24-Stunden-Kontrollen seien landesweit 11 677 Personen und 5779 Fahrzeuge unter die Lupe genommen worden. Es habe 35 Festnahmen und 32 vollstreckte Haftbefehle gegeben. Dazu seien kiloweise Drogen, 21 Waffen sowie dubios erlangtes Bargeld in Höhe von 18 000 Euro sichergestellt worden. „Das ist ein deutliches Signal“, so Strobl.

Pech für den E-Bike-Dieb

Der Vorfall mit dem verhinderten E-Bike-Dieb, der letztlich hinter Gittern landete, spielte sich indes in Benningen (Kreis Ludwigsburg) ab. Ein Mann hatte am Freitag gegen 22.40 Uhr in der Beihinger Straße ein Elektrorad zu stehlen versucht, musste aber ohne Beute flüchten. Gegen 23.30 Uhr wurde er aufgrund der Täterbeschreibung von einer Polizeistreife festgenommen.

„Dabei haben die Beamten festgestellt, dass es einen Haftbefehl des Amtsgerichts Marbach gab“, sagt die Ludwigsburger Polizeisprecherin Yvonne Schächtele. Offenbar war er wegen eines anderen Diebstahlverfahrens nicht vor Gericht erschienen. Der 58-Jährige, mit einer Vielzahl von Delikten in den Polizeisystemen, landete hinter Gittern.