Die Verkehrswacht bietet regelmäßig ein Fahrtraining an. Ein Versuch lohnt sich.

Göppingen - Bis das Antiblockiersystem bei einem modernen Auto einsetzt, muss man schon sehr beherzt in die Eisen steigen. Und wie viel Platz vor dem Auto noch bleibt, wenn man vor einer Schranke anhält, ist enorm. Ungeahnt auch, wie flüssig sich das Fahrzeug durch die Slalomhütchen steuern lässt. Der Selbstversuch bei einem ganz simplen Fahrtraining liefert erstaunliche Erkenntnisse. Dabei hält sich der Probant für einen geübten Fahrer.

 

Routine schützt nicht vor Gefahr

Familie Hild kennt solche Fahrer. Vater Karl-Heinz Hild, Tochter Sonja und Sohn Thomas engagieren sich allesamt ehrenamtlich bei der Göppinger Kreisverkehrswacht. Und sie wissen: Spätestens beim Reaktionstest, mit dem man Bremswege simulieren kann, wird deutlich, dass auch routinierte Fahrer die Gefahr oftmals unterschätzen.

Das Fahrtraining, das die Verkehrswacht am Wochenende als Schnupperkurs zum Tag der Verkehrssicherheit anbot, richtete sich nicht zuletzt an all jene, die ihre Fahrkünste auffrischen wollten. „Viele haben ihren Führerschein vor Jahrzehnten gemacht, aber seither nie mehr aufgefrischt. Dabei hat sich soviel geändert. Und im Beruf bildet man sich ja auch fort“, wirbt Karl-Heinz Hild darum, dass mehr Menschen das Angebot der Verkehrswacht annehmen. Zielpublikum gäbe es genügend, nicht nur Fahranfänger.

Man weiß gar nicht, was der neue Wagen kann

Da seien diejenigen, die vielleicht einige Jahre nur mehr als Beifahrer verbracht hätten und plötzlich wieder selbst fahren müssten. „Manche haben noch nie mit ABS eine Vollbremsung gemacht und vielleicht Angst davor. Oder sie kennen gar nicht alle Sicherheitsassistenten ihres Neuwagens, weil die vielen Funktionen beim Kauf auch gar nicht mehr richtig erklärt werden.“, meint Thomas Hild. Die Verkehrswacht helfe da gerne weiter. Leider blieb der Andrang am Samstag überschaubar. „Wir würden uns wirklich über mehr Zulauf im Sinne der Vorbeugung freuen“, sagt Hild.