Die Hitzewelle trifft in diesen Tagen besonders Frankreich. Der Gesundheitsminister rät den Menschen, sich bei Fragen zur „canicule“ an eine kostenlose Hitze-Hotline zu wenden.

Paris - Auch in Frankreich dreht der Sommer so richtig auf - das Land stöhnt unter einer Hitzewelle. In 45 Départements herrschte am Freitag wegen der Hitze die zweithöchste Warnstufe. Örtlich wurden dem Wetterdienst Météo France zufolge am Freitag bis zu 42 Grad erwartet. Besonders heiß war es im Westen des Landes.

 

Wegen hoher Ozonbelastung wurde der Autoverkehr in der Region der Millionenmetropole Paris eingeschränkt. Für bestimmte Fahrzeuge gelten Fahrverbote. In der französischen Hauptstadt sind die Regelungen im Kampf gegen Abgase bereits sehr streng. Schadstoff-Plaketten für Autos sind Pflicht. Im Nahverkehr gibt es wegen der Hitze vergünstigte Tickets.

Hitze-Hotline eingerichtet

Gesundheitsminister Olivier Véran riet den Menschen, sich bei Fragen zur „canicule“ an eine kostenlose Hitze-Hotline zu wenden. „Canicule“ nennen die Französinnen und Franzosen die Gluthitze. Angesichts der Hitzewelle gelte es, um jeden Preis Abkühlung zu suchen, so der Minister bei einem Besuch in einem Altersheim in der Dordogne. Gleichzeitig warnte er mit Blick auf das Coronavirus vor Ventilatoren in geschlossenen Räumen mit vielen Menschen.

Die Hitzewelle werde durch sehr heiße Nächte und hohe Temperaturen gekennzeichnet sein, so der Wetterdienst. Die Meteorologen erwarten jedoch, dass die Intensität geringer sein werde als 2019 und 2003. Die Hitzewelle solle außerdem nicht so lange anhalten wie 2003. Im Hitzesommer 2003 waren in Frankreich Tausende Menschen gestorben - seitdem gibt es bei Hitze zahlreiche Vorsichtsmaßnahmen. Im vergangenen Sommer war Frankreich von einer Hitzewelle mit Rekordtemperaturen heimgesucht worden.