Mit dem „Freitagstreff“ will die Fairtrade-Gruppe alle zusammenbringen – Alte, Junge und alle Kulturen.

Heimsheim - Nach und nach treffen die Gäste beim „Freitagstreff für alle“ in der Zehntscheune ein. Bald schon klackern die ersten Kaffeetassen, und die ersten Gespräche beginnen. Genau so, wie es sein soll. „Dieser Treff ist so gedacht, dass alle Menschen, die Zeit und Lust haben, hier vorbeikommen können, um sich zu treffen oder sich neu kennenzulernen“, erklärt Renate Niehaus von der Fairtrade-Arbeitsgruppe, die die Veranstaltung initiiert hat. „Wir machen deshalb auch extra kein Programm, das soll ein ganz niederschwelliges Angebot sein.“

 

Das Ziel ist also klar: Alle Menschen in Heimsheim, Männer und Frauen, Alte und Junge, Menschen jeder Kultur, jeder Religion, jeder Interessensgruppe, sollen hier einen gemeinsamen Anlaufpunkt haben, wo sie einfach ins Gespräch kommen können. Und damit das keine einseitige Geschichte bleibt, haben die Initiatoren alle möglichen Gruppen aus Heimsheim – Vereine, Kirchen, Parteien und andere Ehrenamtliche – ins Boot geholt, sodass der Treff jede Woche von einer anderen Gruppe ausgerichtet wird. Eine weitere Besonderheit: zu trinken gibt es fair gehandelten Kaffee und Tee. Auch auf diese Weise soll die Verbindung von Lokalem und Internationalem zum Tragen kommen.

Viele Gruppen ins Boot geholt

Den Anlass für die Aktion bildete die landesweite Initiative „Meine.Deine.Eine Welt“. Zwei Wochen lang finden in den teilnehmenden Kommunen Veranstaltungen rund um fairen Handel und interkulturellen Austausch statt. „Wir haben uns umgehört, und in anderen Gemeinden gab es einige Projekte, die das Gemeinschaftsgefühl in einer Kommune fördern sollten“, berichtet Niehaus. Das wollte sich die Fairtrade-Gruppe zum Vorbild nehmen. Und da gleichzeitig das Begegnungscafé für Flüchtlinge, das bisher von der evangelischen Kirche ausgerichtet wurde, zum Jahreswechsel eingestellt wurde, entstand die Idee zu einem ähnlichen Angebot – „nur eben breiter aufgestellt“, sagt Niehaus. Denn der Freitagstreff solle sich nicht nur an eine einzelne Gruppe richten, allein an Flüchtlinge, Senioren oder Jugendliche, sondern an alle zusammen.

„Deshalb war es mir auch so wichtig, dass sich möglichst viele Gruppen beteiligen.“ Beispielsweise habe sie gleich am Anfang den Stadtjugendreferenten Benjamin Hagenmüller und die Initiative für Kinder und Jugendliche angesprochen, auch das Team vom „Internationalen Frauencafé“ ist mit von der Partie. Und Renate Niehaus hat noch weitere Vereine auf dem Zettel, die sie ansprechen möchte. Zugleich freue sie sich über jeden einzelnen, der sich von sich aus einbringe. „Das ist eine tolle Erfahrung, wenn jemand wie Maria Daschner, die sonst beim Mittwochscafé dabei ist, spontan sagt: Ich helfe hier mit.“

Jede Woche – erst mal für zwei Jahre

Beim ersten Termin am Freitag sind es viele bekannte Gesichter, die an den Tischen sitzen. „Aber ich habe auch schon ein paar gesehen, die ich vorher noch gar nicht kannte“, sagt Niehaus. Zum Beispiel Erika Witte aus Mühlhausen, die von der Aktion aus der Zeitung erfahren und „einfach so mal vorbeigeschaut hat“. Viel zu selten besuche man auch mal Veranstaltungen in der näheren Umgebung, wenn sie in einer anderen Gemeinde stattfinden. „In großen Städten fährt man zum Teil 30 Kilometer bis an sein Ziel.“ Aber nur fünf Kilometer bis in den nächsten Ort – das sei vielen schon zu weit. „Eine schöne Aktion“, findet auch die Besucherin Margit Vetter. „Ansonsten hätte ich heute meinen Kaffee alleine für mich daheim getrunken, aber in Gesellschaft ist das einfach schöner.“

Der „Freitagstreff für alle“ findet fortan jede Woche immer freitags von 14.30 bis 16 Uhr in der Zehntscheune in Heimsheim (Stadtbücherei) statt. Das Projekt ist zunächst auf zwei Jahre ausgelegt. Je nach dem, wie es bis dahin angenommen wird, wird es fortgesetzt oder eingestellt. Wer sich selbst noch als Ausrichter beteiligen möchte oder Fragen zu der Veranstaltung hat, kann sich an Renate Niehaus unter Telefon 0 70 33 / 3 31 18 wenden.