Viereinhalb Jahre saß Harry Wörz unschuldig im Gefängnis. Doe Entschädigung, die ihm zugebilligt wurde, ist dem Installateur zu wenig. Deshalb kämpft er nun vor Gericht.

Viereinhalb Jahre saß Harry Wörz unschuldig im Gefängnis. Doe Entschädigung, die ihm zugebilligt wurde, ist dem Installateur zu wenig. Deshalb kämpft er nun vor Gericht.

 

Karlsruhe - Das Justizopfer Harry Wörz kämpft vor dem Landgericht Karlsruhe für eine höhere Entschädigung. Wörz fordert in seiner Klage einen höheren Betrag für seinen Verdienstausfall sowie den Ersatz weiterer Kosten und Schäden, die ihm durch seine Inhaftierung entstanden sind, wie das Gericht am Freitag mitteilte.

Der gelernte Installateur will über 86.000 Euro mehr für seinen Verdienstausfall einklagen. Außerdem verlangt Wörz weitere 26.000 Euro für entstandene Rechtsanwaltskosten und den Verlust von Einrichtungsgegenständen. Die zuständige Generalstaatsanwaltschaft Karlsruhe hatte nicht alle von dem Justizopfer geltend gemachten Ansprüche anerkannt.

Bislang wurden ihm knapp 156.000 Euro als Entschädigung für den Verdienstausfall zugebilligt. Wörz verlange nun auch die monatliche Zahlung einer Berufsunfähigkeitsrente über das Jahr 2016 hinaus, hieß es. Die Generalstaatsanwaltschaft habe die Zahlung einer solchen Rente lediglich bis Ende 2016 zugesagt. Ein Termin für die mündliche Verhandlung der Klage stand zunächst nicht fest.

Wörz war wegen versuchten Totschlags an seiner von ihm getrennt lebenden Frau verurteilt worden. Sie war 1997 mit einem Schal gewürgt worden und ist seitdem schwerbehindert. Wörz verbüßte eine Haftstrafe von viereinhalb Jahren. Rund 13 Jahre kämpfte er vor verschiedenen Gerichten, bis er seine Unschuld beweisen konnte. Der Täter ist bis heute nicht ermittelt worden.