Fall Tanja Gräff Polizei weist Versäumnisse zurück

Im Fall der am Montag gefundenen Leiche der seit acht Jahren vermissten Tanja Gräff hat die Polizei am Dienstag in Trier Versäumnisse bei ihrer Arbeit zurückgewiesen.
Trier - Der Tod der vor acht Jahren zunächst spurlos verschwundenen Studentin Tanja Gräff bleibt rätselhaft. Zwar sei das Skelett der damals 21-Jährigen inzwischen nahezu komplett am Fuße einer Felswand geborgen worden, sagte der Leitende Trierer Oberstaatsanwalt, Peter Fritzen, am Dienstag. Man gehe davon, dass sie 50 Meter in die Tiefe gestürzt sei: „Wie es dazu kam, können wir aber aktuell nicht sagen“, sagte er. Eine frisch gegründete Sonderkommission werde mit Hochdruck die neuen Spuren und gerichtsmedizinischen Erkenntnisse auswerten.
Über einen möglichen Unfall wollte er nicht spekulieren. Es werde weiter wegen eines Tötungsdelikts ermittelt. Man dürfe sich aber nichts vormachen: „Es ist noch ein weiter Weg bis zur Aufklärung des Todes von Tanja Gräff.“ Bislang gingen die Ermittler von einem Gewaltverbrechen aus.
Die sterblichen Überreste der 21-Jährigen waren am Montag zufällig bei Rodungsarbeiten in Trier-Pallien entdeckt worden. Dabei lagen auch Kleidung, Schmuck, Handy und Studentenausweis der Toten. Die Studentin war 2007 nach einem Sommerfest an der Hochschule Trier spurlos verschwunden.
Die Trierer Polizei bestritt mögliche Versäumnisse bei der Suche. Einsatzkräfte hätten die Gegend um den Fundort der Leiche mehrfach abgesucht, sagte Polizeidirektor Franz-Dieter Ankner. Am Boden des Fundortes selbst sei man aber nicht gewesen, da das von Bäumen und Sträuchern überwucherte Gelände zu Fuß nicht zugänglich war.
Einsatzkräfte hätten sich aber an der Felswand darüber bis zu einem Vorsprung abgeseilt. Zudem sei das felsige Gelände von Hubschrauber und Drohnen abgeflogen worden. Der Fundort liegt rund einen Kilometer von der Hochschule entfernt - der Ort, an dem die Studentin zuletzt lebend gesehen wurde.
Der Anwalt von Tanja Gräffs Mutter, Detlef Böhm, zeigte sich verwundert. „Es stellt sich jetzt die Frage, wie akribisch die Polizei damals gesucht hat“, sagte er. Es sei zwar ein sehr schwer zugängliches Gelände. „Man hätte aber doch jeden Stein umdrehen müssen.“
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