Nach einer Corona-Flaute registriert die Stadt Filderstadt mehr Anmeldungen zur Schulkindbetreuung an den Grundschulen. In diesem Jahr wird man voraussichtlich nicht alle Wünsche erfüllen können.

Bis Ende Februar konnten Filderstädter Eltern ihre Kinder für die Schulkindbetreuung im Rahmen der sogenannten verlässlichen Grundschule beziehungsweise der flexiblen Nachmittagsbetreuung anmelden, und in diesem Jahr zeigt sich: Es geht mehr als eng zu. „Nach Auswertung aller Anmeldungen und Prüfung der Unterlagen finden aktuell noch Gespräche statt, damit möglichst allen angemeldeten Kindern in allen Betreuungseinrichtungen eine Platzzusage gemacht werden kann“, heißt es in einer Vorlage aus dem Amt für Familie, Schulen und Vereine, die nun dem zuständigen Gemeinderatsausschuss vorgelegt wurde. Will heißen: Möglicherweise wird man die Wünsche einzelner Familien nicht erfüllen können.

 

Zum Schuljahr 2023/2024 werden nach aktuellem Stand in Filderstadt 358 Erstklässler eingeschult. „Das Corona-Tief bei der verlässlichen Grundschule ist überwunden“, sagte die zuständige Sachbearbeiterin Andrea Münster in der Sitzung. Nach einer Flaute steigt der Bedarf. Nicht überall im Stadtgebiet ist der Run auf die Betreuung außerhalb der Unterrichtszeiten aber gleich, und auch nicht alle Zeitfenster sind gleich beliebt. „Es gibt bestimmte Schulen, wo es jedes Jahr eng wird“, sagte sie. Die Schulkindbetreuung an der Grundschule Plattenhardt gehört laut Fachamt zu den am stärksten nachgefragten. Ganze vier Gruppen gibt es dort. An der Schillerschule in Bonlanden übersteigen die Anmeldungen die zur Verfügung stehenden Kapazitäten während der Mittagszeit von 12 bis 14 Uhr an einzelnen Tagen. Dieses Zeitfenster ist auch anderswo am beliebtesten.

Probleme beim Mittagessen

Solche Ballungen bringen Probleme mit sich, etwa beim Mittagessen. Ausweichmöglichkeiten fehlten, und auch die Personalnot drücke immer mehr. Zwar sei die Verwaltung bestrebt, neue Leute zu finden, aber „es handelt sich in der Regel um geringe Arbeitsumfänge, die für viele Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen nicht attraktiv sind“, heißt es aus dem Fachamt. Größtenteils werde wegen des Platzmangels bereits in Schichten gespeist. Beispiel Schillerschule: Die Kinder essen mittags im DRK-Raum. Ein weiterer Raum, der von der Küche erreichbar sei, stehe nicht zur Verfügung.

Anderswo geht es lockerer zu. „Die Nachmittagsbetreuung ab 14 Uhr ist weniger stark nachgefragt. Jede Betreuungsgruppe hat in dieser Zeit Kapazitäten frei“, liest man in der Vorlage. Soweit es räumlich möglich sei, würden Gruppen während dieser Zeit zusammengelegt. So soll Personal gespart werden, erläuterte Andrea Münster. Ein anderer Ansatz ist das Platzsharing. „Bei uns gibt es so ziemlich jedes Modell“, sagte sie. Grundsätzlich gelte: In der Schulkindbetreuung sei die Situation durch An-, Ab- und Ummeldungen, Stundenplanänderungen sowie Privates sehr dynamisch. Das Ziel sei weiterhin, dass in allen Betreuungsgruppen Notplätze für Kinder, die dringend bis zum Schuljahresbeginn einen Betreuungsplatz benötigen, freigehalten werden könnten. „Aktuell finden verschiedene Planungen und Gespräche statt, wie der Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für Schulkinder zum Jahr 2026 umgesetzt werden könnte“, heißt es abschließend. Die Verwaltung werde zeitnah über neue Entwicklungen informieren.