Mehr als 500 Corona-Schnelltest werden jede Woche an Franziskas Schule verteilt. Seitdem können die Grundschüler wieder mit ihrer ganzen Klasse lernen. Die Drittklässlerin aus Langenlois in Niederösterreich erzählt, wie das abläuft, wenn sich eine ganze Schule zweimal in der Woche selbst testet.

Nachrichtenzentrale: Nadia Köhler (nl)

Langenlois - Von 1. März an sollen alle Bürger in Deutschland ein Recht auf kostenlose Schnelltests haben. Auch die Tests, die so einfach sind, dass sie jeder selbst machen kann, sollen hier bald für einen Euro zu kaufen sein. In Österreich haben diese Selbsttests dafür gesorgt, dass die Grundschulen wieder fast normal geöffnet sind. Die Drittklässlerin Franziska (8) aus Langenlois hat Nadia Köhler erzählt, wie das in unserem Nachbarland funktioniert. In ihrer Schule werden in einer Woche mehr als 500 dieser Tests verteilt.

 

Franziska, du gehst seit zwei Wochen wieder in die Schule. Wie läuft das ab?

Wir dürfen jeden Tag in die Schule kommen, müssen uns aber immer montags und mittwochs testen. Meine Klasse ist nicht geteilt, alle 21 Kinder sind da. Aber niemand muss in die Schule kommen, man kann auch daheim lernen. Das macht bei uns aber keiner. Für mich kam das auch nicht in Frage. Ich wollte unbedingt wieder in die Schule gehen.

Wie machen es die Kinder in der weiterführenden Schule?

Meine Cousine ist 13 Jahre alt und schon in der Mittelschule. Da testen sie sich auch selbst, bevor sie in den Unterricht gehen. Sie sind in Gruppen aufgeteilt. Eine geht montags und dienstags in die Schule, die andere mittwochs und donnerstags. Am Freitag bleibt ganze Klasse im Homeschooling.

Bist du vor dem Testen aufgeregt?

Jetzt, nach dem vierten Mal, nicht mehr. Aber beim ersten Mal schon, da habe ich nicht so gut geschlafen, weil ich nicht wusste, wie das abläuft. Ich hatte vorher schon mal einen Rachentest machen müssen und der war schon ziemlich eklig. Da musste ich würgen. Aber der Selbsttest ist wirklich überhaupt nicht schlimm, das ist wirklich wie Nasepopeln.

Wie funktioniert das genau?

Man führt sich ein Stäbchen vorne in die Nase, dreht es fünf Mal in einem Nasenloch und dann fünf Mal im anderen. Dann steckt man das Stäbchen in so eine Art Heft, tropft sechs Tropfen von einer Flüssigkeit auf, zieht einen Klebestreifen ab und wartet 15 Minuten. Wer zwei rote Striche hat, ist positiv. Ein roter Strich bedeutet negativ. Bei uns war aber noch niemand positiv.

Stellt ihr euch morgens alle auf dem Pausenhof zum Testen auf oder trefft ihr euch alle in der Turnhalle?

Nein, wir machen den Test an unserem Platz in der Klasse. Wir fangen wie immer um halb acht an und dann teilt die Lehrerin die Tests aus. Zum Testen ziehen wir ganz kurz die Maske ab. Bis die Ergebnisse da sind, erzählen wir vom Wochenende oder vom Vortag. Wenn alle negativ sind, dürfen wir die Masken abnehmen, solange wir an unserem Platz sitzen. Wer will, kann den Test auch zu Hause machen. Aber das hat bei uns nur ein Mädchen am allerersten Tag gemacht. Wenn jemand Angst hat, den Test alleine zu machen, kann er auch mit seinen Eltern zu Schule kommen und den Test mit ihnen draußen vor der Türe machen.

Kannst du dich, während du auf das Ergebnis wartest, auf etwas anderes konzentrieren?

Beim ersten Mal nicht, jetzt bin ich da aber ganz gelassen. Aber aufregend wird es, wenn der Test nicht richtig funktioniert. Dann kommt ein blauer Streifen. Meine Freundin musste einmal drei Tests hintereinander machen, bis sie endlich ein klares, negatives Ergebnis hatte.

Würdest du lieber wieder daheim lernen, statt dich regelmäßig testen zu müssen?

Nein, auf keinen Fall! Ich bin jetzt wieder viel fröhlicher. Beim Lernen in der Schule ist alles viel besser eingeteilt. Außerdem sehe ich so meine Freunde und meine Lehrerin wieder. Und: Ich kann alles fragen, was mir gerade durch den Kopf geht.