Korrespondenten: Klaus Ehringfeld (ehr)

Das waren auch die Gründe, warum sich Diego Gutiérrez 2003 den FARC angeschlossen hat. Seine Biografie steht stellvertretend für so viele Kämpfer und Kämpferinnen der Rebellenorganisation. Geboren wurde er als Luis Alberto Cabrera in einem Weiler in der Nähe von Mesetas. Die Schule war bei Regen unerreichbar, bei gutem Wetter auch nur mit dem Maultier. Die Familie lebte von dem, was sie anbaute. Und die Ordnungsmacht war die Guerilla. Die FARC waren Polizisten und Richter und sie bestimmten, was wo angebaut werden durfte, wie viele Fische gefangen und Bäume gefällt werden durften.

 

Die Antwort wirkt einstudiert

Da war es fast selbstverständlich, dass sich Luis Alberto mit 16 den Männern mit den Gummistiefeln anschloss. Hier bekam der Junge den Kampfnamen Diego Gutiérrez, lernte Lesen und Schreiben, Marschieren und Töten, wurde hier auch mit der marxistischen Ideologie vertraut.

Aber wie stellt sich Diego oder Luis Alberto die Zukunft vor? Die Antwort wirkt einstudiert: „Mit Worten für die gleichen Ziele kämpfen, für die wir damals zu den Waffen gegriffen haben.“ Und im Departement Meta will er dann auch bleiben, hier möchte er in einer der im Friedensvertrag vorgesehenen Kooperativen arbeiten. „Das hier ist mein Leben, meine Region, hier will ich mit aufbauen helfen, dass das endlich was wird mit dem Frieden.“