Anwohner des Europaplatzes in Fasanenhof sind sauer, dass Dinge, die bei der Planung des Stadtquartiers vorgesehen waren, noch nicht realisiert wurden. Auch dass Hunde oft nicht an die Leine genommen werden und Hundekot nicht beseitigt wird, stört viele.

Vaihingen - Als Rolf Pfeiffer Ende 2014 aus Tübingen aus seinem Einfamilienhaus in eine neue Eigentumswohnung im Stadtquartier Europaplatz gezogen ist, hat er sich auf ein angenehmes Wohnumfeld am Rande der Landeshauptstadt auf den Fildern gefreut. Die erhoffte Freude hat sich bei ihm allerdings nicht in vollem Umfang eingestellt, wie er der Stadt, der Gesellschaft für Wohnungs- und Gewerbebau Baden-Württemberg AG (GWG) und dem Bezirksvorsteher Jürgen Lohmann in einem Schreiben mitgeteilt hat.

 

„Eigentlich fühle ich mich hier am Europaplatz ganz wohl. Erstaunt bin ich nur darüber, dass alle versprochenen und selbstverständlichen Arbeiten zur Fertigstellung des Europaplatzes so unglaublich langsam vor sich gehen“, formulierte Pfeiffer in einer Ende Januar verschickten Mail. „Dies empfinden offenbar die anderen Bewohner der Punkthäuser Europaplatz 14-18 mindestens genauso, denn die meisten sind schon im Sommer 2014 eingezogen und haben mit ihren Interventionen keine Unterstützung erfahren“, sagt Pfeiffer in Abstimmung mit den Mitbewohnern. Er persönlich bedauert, dass das Ärztehaus nicht kommt, das am Europaplatz realisiert werden sollte. Andererseits ärgert sich Pfeiffer darüber, dass es „nicht ausreichend viele Parkplätze“ rund um den Europaplatz gibt und viele Fahrzeugbesitzer somit ihre Autos ordnungswidrig – „teilweise auch auf den Gehsteigen“ – abstellen. Sie stellten so eine Behinderung für Fußgänger dar – insbesondere für Personen, die mit Kinderwagen unterwegs oder für Menschen, die auf die Nutzung eines Rollstuhls angewiesen seien.

Viele Hundebesitzer nehmen ihren Hund nicht an die Leine

Auch dass viele Hundebesitzer ihre vierbeinigen Freunde frei herumlaufen lassen und sich bisweilen nicht um die Hinterlassenschaften ihres Hundes kümmern, stört Pfeiffer. „Meine Partnerin hat selbst einen Hund“, erklärt Pfeiffer. Wenn sie mit diesem aber auf die Straße ginge, sei er angeleint. Auch dass die Häufchen entfernt würden, sei selbstverständlich.

„Es wäre ein Leichtes für die Stadt, Abhilfe zu schaffen, indem Spender für Hundekottüten aufgestellt werden“, sagt Pfeiffer. Die Stadt sieht sich jedoch nicht in der Pflicht. In einem Schreiben, mit dem die Verwaltung auf die Kritikpunkte reagierte, wird Pfeiffer mitgeteilt, dass nicht beabsichtigt sei, „überall die Hundekot-Tütenspender aufzustellen“. Die Hundehalter könnten sich die Tüten im Handel besorgen. Auch gebe es keine generelle Leinenpflicht; jedoch gebe es in einer Broschüre für Hundebesitzer den Hinweis, dass unter anderem „auf öffentlichen Plätzen oder Grünanlagen der Hund an die kurze Leine zu nehmen ist“.

Stadt sieht derzeit keine baulichen Maßnahmen vor

Die Antwort stellt Pfeiffer nicht zufrieden, ebenso wie die Hinweise der Stadt zu anderen Kritikpunkten. So werde das Problem mit den Parkplätzen wohl nicht gesehen. „Bauliche Maßnahmen zur Vergrößerung des Angebots an öffentlichen Parkplätzen im Fasanenhof sind nicht geplant“, heißt es auf Anfrage der Filder-Zeitung bei der Stadt. Der Parkplatzmangel sei der Stadt gegenüber seither „auch nicht als besonderes Problem dargestellt“ worden. Die Verkehrsüberwachung kontrolliere vor Ort im Rahmen ihrer Möglichkeiten.

In seiner Mail an die fürs Quartier Verantwortlichen hat Pfeiffer auch darauf hingewiesen, dass die Wasserspiele nicht in Betrieb seien, von dem am Platz geplanten Restaurant nichts zu sehen sei und auch die geplanten Bäume für mehr als 115 000 Euro nicht gepflanzt worden seien. In Sachen Elektromobilität ließen die versprochenen Angebote ebenfalls auf sich warten.

Bäume werden an anderer Stelle gepflanzt

Die Bäume, so teilte die Stadt in Abstimmung mit der GWG mit, könnten wegen der Tiefgarage nicht wie vorgesehen gesetzt werden. Sie würden nun an verschiedenen Standorten in Möhringen sowie an der Sigmaringer Straße gepflanzt – in Abstimmung mit dem Bezirksbeirat. Das Becken der Wasserspiele würde gerichtet, die Anlage dann in Betrieb genommen. Die GWG sei zudem mit einem Pächter für das Lokal in Verhandlung. Auch suche die GWG nach Lösungen für die Umsetzung der Pläne mit Pedelecs und E-Mobilen. Es gebe jedoch Probleme, „welche im Vorfeld nicht bekannt waren“, heißt es aus dem Rathaus. Die Pedelec-Station in der Tiefgarage sei erst die zweite Anlage in Deutschland. Für die E-Autos müsse ausreichender Mobilfunkempfang gewährleistet werden. Die nächsten Antennenmasten seien von der Anlage aber zu weit entfernt. Auch bereiteten rechtliche Punkte für das Antennennetz Probleme. „Sonderlösungen nehmen leider sehr viel Zeit in Anspruch. Die GWG beabsichtigt eine zufriedenstellende Umsetzung in den nächsten Monaten.“ Für Rolf Pfeiffer steht daher fest: „Wir bleiben dran, damit sich die Situation in absehbarer Zeit verbessert.“