Zum Umzug im Ludwigsburger Stadtteil kommen bei frühlingshaftem Wetter mehr als 10 000 Besucher. Den Tag über war die Stimmung ausgelassen. Die Veranstalter hoffen, dass das so bleibt.

Digital Desk: Michael Bosch (mbo)

Ludwigsburg - Den Winter vertreiben mussten die Narren, die am Sonntag dafür in den Ludwigsburger Stadtteil Neckarweihingen gekommen waren, eigentlich nicht mehr. Denn er hatte sich bereits verabschiedet. Bei Temperaturen um die 20 Grad kamen die rund 2300 Teilnehmer ordentlich ins Schwitzen. „Für die Hästräger ist das heute wahrscheinlich nicht ganz so angenehm“, sagte Stefan Diefenbach, Vorsitzender der 1. Fasnetzunft Neckarweihingen Mistelhexen.

 

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Mit „Narri-Narro“-Rufen zogen Gardemädchen, Hexen und Werwölfe durch den Ort. Größer dürfe der Umzug auch nicht werden, sagte Diefenbach. Von der Anzahl der Gruppen – in diesem Jahr nahmen 75 teil – könne man im Übrigen nicht darauf schließen, wie viele Faschingsverrückte teilnehmen. „Vereine aus dem Schwarzwald haben schnell mal an die 100 Hästräger“, so Diefenbach.

Redakteur Kai Müller wagt den Selbstversuch und marschiert im Häs beim Narrentreffen in Bad Cannstatt mit:

Polizei geht von 15 000 Zuschauern aus

Über die Jahre hat der Verein aus Neckarweihingen Freundschaften mit Clubs aus ganz Baden-Württemberg aufgebaut. Zur 36. Auflage ihres Umzugs kamen deshalb nicht nur Narren aus der Umgebung, sondern aus dem ganzen Land. Die weiteste Anreise hatten Vereine aus Schutterwald (Ortenaukreis) und Tuttlingen auf sich genommen.

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Beste Laune herrschte am Sonntag auch am Rand der Strecke. Der Veranstalter schätzte die Zuschauerzahl auf etwa 10 000, die Polizei, die am Mittag mit 20 Beamten im Einsatz war, ging sogar von bis zu 15 000 Besuchern aus. Während des Umzugs blieb es friedlich. Stefan Diefenbach äußerte während der Parade den Wunsch, dass das auch so bleiben möge. „So etwas wie vor zwei Jahren können wir nicht mehr brauchen.“ Nach dem Umzug 2018 war es am Abend vor dem Feuerwehrhaus zu einer wüsten Schlägerei gekommen. Bei der Auseinandersetzung wurden fünf Polizisten verletzt.

Für die Mistelhexen stehen vor Ende der Saison noch einige Umzüge an. Die Faschingszeit endet in Neckarweihingen traditionell mit dem Heringsessen am Aschermittwoch.