Die Männer 45 stehen bei den Deutschen Meisterschaften in Berlin etwas überraschend im Finale, gewinnen nach 2011 erneut den Titel. Gegen den ETV Hamburg gelingt ein Drei-Satz-Sieg.

Weil der Stadt - Vor zwei Jahren haben die Faustball-Männer 45 der SpVgg Weil der Stadt die Deutsche Meisterschaft vor heimischem Publikum gewonnen, im vergangen Jahr sind sie auf Platz vier gelandet. Zu den diesjährigen Titelkämpfen, die in Berlin stattgefunden haben, sind die Weil der Städter ohne allzu große Erwartungen gereist. „Wir wollten mal schauen, was wir so machen können“, sagte Abwehrspieler Rolf Schlotter. Keiner hätte damit gerechnet, dass sie den Einzug ins Finale schaffen würden. Doch das genau ist passiert. Die Freude wurde noch ausgelassener, als die Weil der Städter dann auch noch im Endspiel den Titelverteidiger ETV Hamburg in drei Sätzen besiegten und den Pokal mit nach Hause nehmen durften. Die Top-Favoriten Hamburg und TV Ochsenbach – mit dem ehemaligen Weil der Städter Schlagmann Axel Schäffer – wurden somit auf die Plätze zwei und drei verwiesen.

 

Als Zweiter der Süddeutschen Meisterschaften hatten sich die Männer 45 der SpVgg Weil der Stadt für die Deutschen Meisterschaften in Berlin qualifiziert, wo insgesamt zehn Mannschaften um den Titel kämpften. Im ersten Vorrundenspiel traf die SpVgg gleich auf den ETV Hamburg. Die Mannschaften trennten sich mit einem 1:1-Unentschieden (11:7, 6:11). Das straffe Stadtbesichtigungsprogramm des Vortages steckte den Weil der Städtern scheinbar noch in den Knochen.

Doch bereits gegen den ausrichtenden Berliner TS kamen sie so langsam in Schwung und siegten in zwei Sätzen mit 11:7 und 11:9. Auch in den folgenden zwei Vorrundenspielen gegen DJK Süd Berlin (11:4, 11:2) und TSG Tiefenthal (11:8, 11:4) ging Weil der Stadt als Sieger vom Platz. Die erste Überraschung: Weil der Stadt wurde Gruppensieger vor dem punktgleichen ETV Hamburg (7:1), der allerdings ein schlechteres Ballverhältnis hatte. Sieger in der anderen Gruppe wurde erwartungsgemäß der amtierende Süddeutsche Meister TV Ochsenbach vor dem Leichlinger TV. „Jetzt wollten wir es wissen“, so Schlotter.

Im ersten Halbfinale schaltete der ETV Hamburg überraschend deutlich den TV Ochsenbach aus (11:9, 11:3). Das zweite Halbfinale gewann Weil der Stadt mit 11:5 und 11:8 gegen den Leichlinger TV und stand somit im Endspiel, das wegen Zeitverzögerungen erst um 15.30 Uhr angepfiffen werden konnte. „Für uns wurde es richtig eng, weil um 18 Uhr unser Flugzeug zurück nach Stuttgart starten sollte“, erzählte Rolf Schlotter.

Und dann ging das entscheidende Spiel auch noch über drei Sätze. Den ersten verlor Weil der Stadt deutlich mit 3:11-Punkten. Bei der Ball-Wahl hatten sich die Hamburger für ein weiches und langsames Modell entschieden. „Damit sind wir zunächst nicht zurecht gekommen, weil wir einen harten Ball gewohnt sind und wir damit schneller spielen und beweglicher sind“, so Schlotter. Im zweiten Satz durfte Weil der Stadt das härtere Spielgerät wählen – und gewann mit 11:8. Im entscheidenden Durchgang kam wieder der weiche Ball ins Spiel. Weil der Stadt kam diesmal besser damit zurecht – und siegte mit 11:8. Der Titelgewinn war perfekt. So richtig Zeit, den Erfolg zu genießen, hatte das Team nicht. Nach der Siegerehrung fuhren sie gleich mit dem Taxi zum Flughafen – zum Glück hatte das Flugzeug witterungsbedingt ohnehin eine halbe Stunde Verspätung. SpVgg Weil der Stadt: Schöneck Leopold, Wöhl, Walter, Schlotter, Kühfuß, Weber.