Die aktuelle Suche nach einem neuen Sportdirektor zeigt wieder einmal, dass Diskretion beim FC Bayern das oberste Gebot ist – zur Nachahmung empfohlen, wie unser Autor Thomas Haid meint.

Stuttgart - Man kann über den FC Bayern ja sagen, was man will, aber in Sachen Professionalität macht dem Rekordmeister im deutschen Fußball keiner etwas vor. Das zeigt sich aktuell an der Suche nach einem neuen Sportdirektor, die ein Lehrstück für die Konkurrenz sein könnte. Die seit Wochen oder sogar seit Monaten laufenden Verhandlungen mit dem Wunschkandidaten stehen jetzt nach Aussage der Bayern-Chefs Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge unmittelbar vor dem Abschluss – ohne dass der Name des Mannes bisher publik geworden wäre. Das ist ein durchaus bemerkenswerter Vorgang in diesem Geschäft, in dem normalerweise wenig bis nichts geheim bleibt.

 

Aber Hoeneß und Rummenigge haben es wieder einmal geschafft, dass zu diesem Thema außer ein paar Spekulationen (Mark van Bommel? Thomas Linke?) nichts auf dem Markt gelandet ist. Klar ist vermutlich nur, dass es Philipp Lahm nicht wird, der schon vor längerer Zeit abgesagt hat. Der Rest läuft hinter verschlossenen Türen ab – und bleibt auch da, bis das Ergebnis offiziell verkündet wird. Das ist die alte Bayern-Schule, wenn es darum geht, Führungspositionen zu besetzen.

Das Kontrastprogramm liefern regelmäßig andere Vereine in der Bundesliga, bei denen Details der Personalpolitik oft ganz gezielt aus dem internen Zirkel nach außen getragen werden. Als Folge entsteht Unruhe im Club – ein Zustand, der sich schnell auch auf die Mannschaft übertragen kann. Diese gefahr umgehen Hoeneß und Rummenigge. Diskretion lautet ihr oberstes Gebot – zur Nachahmung empfohlen!