Jochen Schneider war schon nicht mehr beim VfB Stuttgart, als der Club 2016 in die zweite Liga abgestiegen ist. Trotzdem warnt der heutige Sportchef des FC Schalke 04 vor Parallelen zu seinem Ex-Verein.

Stuttgart/Gelsenkirchen - Bis 2015 war Jochen Schneider Sportdirektor beim VfB Stuttgart – als der Club 2016 in die zweite Liga abgestiegen ist, war er schon nicht mehr bei den Weiß-Roten in Amt und Würden. Dennoch kennt er die Umstände des Stuttgarter Abstiegs und den knappe gelungenen Rettungsaktionen (unter anderem zweimal mit Huub Stevens) nur zu gut – weshalb er nun mit Blick auf den VfB warnend den Finger hebt.

 

Schneider ist seit kurzem Sportchef beim FC Schalke 04 – und der Traditionsverein, im vergangenen Jahr noch Vizemeister, kämpft gegen den Abstieg. Vom VfB auf dem Relegationsplatz trennen die Königsblauen gerade einmal drei Punkte, weshalb Schneider sagt: „Die Situation ist sehr bedrohlich.“ Nicht nur wegen des schlecht gefüllten Punktekontos.

Trotz Entlassung von Tedesco überzeugt

„Das Gefährliche ist, wenn Außenstehende glauben, Schalke sei zu groß, um abzusteigen“, sagte der 48-Jährige der „Sport Bild“ und erinnert sich an den VfB: „Das dachte man vor drei Jahren auch über den VfB Stuttgart.“ Entsprechend deutlich sei er nun gegenüber den Schalker Team geworden. „Wir haben der Mannschaft klargemacht, wie prekär die Situation ist“, sagte Schneider.

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Zuvor hatte Schneider Trainer Domenico Tedesco entlassen und in Huub Stevens einen erfahrenen Retter installiert. Trotz des Trainerwechsels ist sich Schneider sicher, dass Tedesco seinen Weg gehen wird: „Domenico wird eine große Trainerkarriere hinlegen“, sagte er der Schalker Sportchef. Tedesco war 2017 von Erzgebirge Aue nach Schalke gekommen und hatte dort auf Anhieb die Vizemeisterschaft geholt. Der 33-Jährige bringe laut Schneider „alle fachlichen Qualitäten mit, hat Visionen, kann Menschen begeistern, arbeitet akribisch und gibt immer Vollgas“. Die Erfahrungen aus der Seuchensaison 2018/19 seien für Tedesco „sehr hilfreich“, sagte Schneider.