Titelteam Stuttgarter Zeitung: Andreas Müller (mül)

Mororradfahrer und Rechtslehrer

 

Funktion Ulrich Goll dreht im Landtag wie im Kabinett seine zweite Runde. Bereits 1998 bis 1992 war der heute 60-Jährige im Parlament, 2006 zog er erneut dort ein. Von 1996 bis Ende 2002 war er - unter Erwin Teufel (CDU) und Walter Döring (FDP) - Justizminister. Er wechselte als Partner in die auf Sanierung und Insolvenz spezialisierte Kanzlei Wellensiek, Grub & Partner, folgte im Juli 2004 seiner Nachfolgerin Corinna Werwigk-Hertneck nach, die wegen der Döring- Affäre zurückgetreten war.

Werdegang Geboren wurde Goll in Überlingen. Er studierte in Freiburg Jura. 1982 wurde er zum Professor an der Staatlichen Fachhochschule Ravensburg-Weingarten ernannt. Er lehrt Arbeits-, Sozial-, Verwaltungs-, Ehe- und Familienrecht. 1995 bis Mitte 1996 war er Personalleiter beim Südwestfunk in Baden-Baden. 2001 rief Goll das "Projekt Chance" ins Leben, dessen Vorsitzender er weiter ist. Dort können sich straffällig gewordene Jugendliche außerhalb von Gefängnismauern bewähren.

Privatmensch Ulrich Goll ist verheiratet und hat fünf Kinder. Er ist seit seiner Jugend Biker. Auch seine Frau hat den Motorradführerschein gemacht, so dass die beiden gemeinsame Ausfahrten machen - mitunter auch mit Gespann, so dass drei der Kinder mitfahren können. Auch automobilistisch lässt es Goll krachen - seit er sich einen Ferrari-Sportflitzer zugelegt hat. Durch die Schlagzeilen ging er auch, als er öffentlich machte, dass er zwei Schusswaffen besitzt; eine hat er inzwischen abgegeben. tb