Seit Anfang Juni gibt es in der Ortsmitte immer donnerstags von 17 bis 22 Uhr den Feierabendmarkt. Die Veranstalter sind bislang hochzufrieden.

Untertürkheim - Die Frage, was sie am Donnerstagabend machen, stellt sich für viele Untertürkheimer nicht mehr. Seit Anfang Juni gibt es in der Ortsmitte den Untertürkheimer Feierabendmarkt. Von 17 bis 22 Uhr wird der Postvorplatz zur Konzertbühne, der Leonhard-Schmidt-Platz zur Hocketse und die Arlbergstraße zur kulinarischen Flaniermeile. Unterschiedliche Live-Musik, Gemütlichkeit, die Chance, Leute zu treffen und den Gaumen zu verwöhnen – es scheint, auf solch eine Gelegenheit haben die Bewohner gewartet. „Alle acht Abende waren bestens besucht, oft gab es keinen Sitzplatz mehr und einmal wurde wegen des Ansturms sogar das Bier knapp“, sagt Rafael Baus vom Veranstalter Cool-Tours StattReisen Stuttgart. „Es ist ein unglaublicher Erfolg. Die Besucher lassen sich auch nicht vom Regen und Gewitter abhalten, die an den ersten Donnerstagabenden über Untertürkheim zogen. Sie kommen ein zweites und drittes Mal wieder“, zieht auch Bezirksvorsteherin Dagmar Wenzel eine positive Bilanz. Selbst anfängliche Skeptiker reihen sich jetzt in die Warteschlange vor den Street-Food-Ständen ein. Die größte positive Überraschung auch für Bezirksvorsteherin Wenzel: Der Leonhard-Schmidt-Platz wird – endlich – als Festplatz angenommen.

 

Gemischtes Publikum

„Es ist wichtig, dass wir etwas für die Belebung des Ortskerns tun konnten“, freut sich Klaus-Dieter Warth, der Vorsitzende des Industrie-, Handel- und Gewerbevereins Untertürkheim und treibende Kraft des Versuchs. Mit Freude registriert er das gemischte Publikum. „Junge Untertürkheimer sitzen neben älteren und wir entdecken viele Personen, die wir sonst nicht erreichen und die selten auf andere Veranstaltungen gehen“, sagen Josephine Buller von „Brigitte Bergelt – Goldschmiede, Schmuck & Perlen“ und Uta Smolik von Feine Augenoptik.

Allgemeiner Tenor: Das Experiment ist gelungen und ausbaufähig. „Die diesjährigen Feierabendmärkte bieten die perfekte Grundlage für die Wiederholung im kommenden Jahr“, meint Stadtteilmanagerin Mareike Merx von der Wirtschaftsförderung der Stadt Stuttgart. Die Behörde hat am vorletzten Donnerstag eine Besucherbefragung durchführen lassen. „Das dezidierte Ergebnis ist noch nicht ausgewertet, aber die Resonanz war rundum positiv. Die Untertürkheimer bekommen jetzt auch einen positiven Blick für ihren Ortskern“, so Merx. Wie bei allen Erstauflagen gebe es allerdings einige, kleine Verbesserungswünsche. Die IHGV-Mitglieder, Vertreter von Cool-Tours und Vertreter der Stadt werden sich Anfang September Bilanz ziehen.

Mehr Attraktionen in der Fußgängerzonen

„Sicherlich müssen wir uns bemühen, bei der Neuauflage, die Widdersteinstraße miteinzubeziehen“, sagt Warth. Dann würden auch die Fachgeschäfte im Ort, die teilweise bis 20 Uhr geöffnet haben, vom Kundenzustrom profitieren. Noch ist dies nur zögerlich der Fall. „Es schauen vereinzelt Festbesucher bei uns herein“, sagen Eberhard Bauer vom Modehaus Zaiß und Josephine Buller. Sie würden mehr Attraktionen in der Fußgängerzone begrüßen. Dies sei eigentlich auch das erklärte Ziel gewesen, gesteht Baus. Wie bei der Auftaktveranstaltung am 7. Juni sollten in der Fußgängerzone bis auf Höhe des Aufgangs zum Storchenmarkt Stände stehen. „Noch fehlt uns aber das Engagement der lokalen Vereine“, so Baus. Er ist aber guter Hoffnung. Er habe das Gefühl, dass die Vereine zunächst einmal sehen wollten, wie der Feierabendmarkt ankommt. Der TBU habe mit seiner Bananenaktion großen Erfolg gehabt und mit Fritz Warth zeige ein lokaler Anbieter Flagge. „Das erste Jahr stand im Zeichen, ein Konzept zu finden und zu etablieren. 2019 haben wir Zeit, die Wiederholung mit Leben zu füllen und Vereine und Anbieter anzusprechen“, sagt Warth.