Der Schokoladen-Künstler Joachim Habiger aus Fellbach hat zusammen mit seinem Meisterschüler Fabian Böckeler an der Sat. 1-Show „Das große Backen“ teilgenommen. Den Siegern winken 10 000 Euro Preisgeld.

Fellbach - Süße Kunstwerke und Verführungen aus Schokolade und Zucker von Profis – damit beschäftigt sich Sat. 1 in der Sendung „Das große Backen – Die Profis“. Die zweite Staffel startet jetzt am Sonntag um 17.45 Uhr. Zu den Profi-Teams, die sich dem Wettbewerb, der über sechs jeweils zweistündige Sendungen geht, gehört auch der Fellbacher Schokoladen-Künstler und Inhaber von Süß-Deko, Joachim Habiger (57). Er hat sich zusammen mit seinem ehemaligen Meisterschüler Fabian Böckeler (25) aus Bühl im vergangenen Sommer bei Sat. 1 für die Teilnahme an der zweiten Staffel beworben und den Zuschlag bekommen.

 

Den Siegern winken immerhin 10 000 Euro Preisgeld

Zusammen mit fünf weiteren Teams treten die beiden an. Sie wollen zeigen, was beruflich in ihnen steckt, und „bis zur letzten Sendung dabei sein“, nennt Joachim Habiger die Motivation am „Großen Backen um den goldenen Cupcake“ teilzunehmen. Den Siegern winken immerhin 10 000 Euro Preisgeld. Die sechs Teams stellen sich einer Jury. Jedes Team hat eine Farbe. Habiger und Böckeler treten als „Team Gelb“ an. Die anspruchsvollen Themen, die aus Schokolade und Zucker gefertigt werden müssen, gibt Sat. 1 vor, alle sechs Teams erhalten dieselben Aufgaben. In einer vorgegebenen Zeit und vor laufenden Kameras im Studio in Berlin muss das Schaustück gefertigt werden. Das kann tückisch sein, wenn beispielsweise die Moderatorin sich mit den Teilnehmern unterhält, und in der Zwischenzeit die Schokolade zu fest wird, um noch geschnitten werden zu können. Joachim Habiger ist das passiert.

Die Idee zur Teilnahme am „Großen Backen“ hatte Joachim Habiger

Die Dreharbeiten für „das große Backen“ fanden in der zweiten Märzwoche in Berlin statt. Gerade noch rechtzeitig vor dem Lockdown wegen Corona. Es war zum letzten Mal, dass Joachim Habiger ausgiebig mit Schokolade gearbeitet hat, danach hat es ihn „voll getroffen“. Seit neun Wochen dürfe er keinen Unterricht mehr geben. Mittlerweile fehle ihm das Verständnis, warum er vom Ordnungsamt Fellbach immer noch keine Zusage für die Aufnahme seiner Kurse bekommt.

Die Idee zur Teilnahme am „Großen Backen“ hatte Joachim Habiger. Das war im Juli vergangenen Jahres. Fabian Böckeler steckte da zwar gerade mitten in der Meisterprüfung, sagte aber seinem langjährigen Coach und Lehrer Joachim Habiger trotzdem spontan zu. „Wir sind ein gutes Team“, wusste Habiger aus früheren gemeinsamen Herausforderungen. Er hat Böckeler beispielsweise 2017 bei den World Skills in Abu Dhabi gecoacht. Nach dem Casting von Sat. 1 für den Ausscheidungswettbewerb der Profis folgte zwei Wochen später die Zusage. Das war im September vergangenen Jahres. In den Monaten danach hat Habiger seine Technik geübt und weiter verfeinert.

Handwerklichkeit und Konzentration haben sie dabei neben den süßen Zutaten verwendet

Jetzt, ein halbes Jahr später, fand der Dreh statt. Alle Teams – sie kommen aus ganz Deutschland und Wien – mussten vor laufenden Kameras arbeiten. Beim „Großen Backen“ trete die „Crème de la Crème der Backkunst zum Wettstreit um den goldenen Cupcake“ an, beschreibt der Sender die Herausforderung an die Zweier-Teams, die sich dem Urteil einer Fach-Jury aus drei Experten stellen: Bettina Schliephake-Burchardt ist Spezialistin für Motiv-Torten, Christian Hümbs wurde mehrfach zum „Pâtissier des Jahres“ ausgezeichnet, und Günther Koerffer ist Hofkonditor am schwedischen Königshaus.

Für den Koch und Konditor Joachim Habiger keine Unbekannten, „man kennt sich in der Branche“. Er bringe viel Erfahrung mit, Fabian sei eher der Spontane. „Das ergänzt sich gut“. Die Zuschauer werden das am Sonntag bei der ersten Sendung selbst feststellen, wenn es gilt, mit einer Süßspeise „den Charakter des Teams“ zu zeigen. „Unsere Besten“ hieß die Aufgabe für das Schaustück aus zwei süßen Komponenten. Das „Team Gelb“ hat sich nicht lumpen lassen, als Krönung haben sie eine Wippe aus Schokolade auf das aufwendige Teil gesetzt. Handwerklichkeit und Konzentration haben sie dabei neben den süßen Zutaten verwendet, ebenso wie bei der zweiten Aufgabe, wo es galt in die Tierwelt einzutauchen, und die beiden sich für einen Ausflug nach Afrika entschieden und die Airbrush-Technik eingesetzt haben, etwa für die Giraffen.

„Wir mussten in der vorgegebenen Zeit von 3,5 Stunden fertig sein“, sagt Habiger, „Wenn der Gong erklingt, muss das Schaustück auf dem Teller sein.“ Das galt auch am zweiten Wettbewerbstag, wo das Thema „Märchen“ umgesetzt werden sollte, und sich das Team Gelb unter anderem für Aladin als Märchenfigur entschieden hatte. Allerdings mussten sie etwas abwandeln, da die Rechte für die Figur bei Walt Disney liegen. So kommt es, dass der Fellbacher Aladin den Kopf von Meister Propper hat. Sieht witzig aus und passt zum Credo, das Habiger sich vorgenommen hatte: „Wir wollten Spaß haben.“