Kulturamtsleiterin Maja Heidenreich präsentiert als Cheforganisatorin das Programm fürs Jubiläumsstadtfest 2021. Vor allem die Bürger und die hiesigen Vereine sollen eingebunden werden – auf von außen eingekaufte große Stars wird bewusst verzichtet.

Fellbach - Diese Einschätzung war im Lokalparlament immer wieder zu hören: „Klein, aber fein“ – so sollen sie aussehen, die Programmpunkte zur 900-Jahr-Feier, mit der 2021 an die Gründung der Stadt erinnert wird. Kulturamtsleiterin Maja Heidenreich, mit der Gesamtleitung beauftragt, präsentierte den Räten die Grundzüge der Konzeption.

 

Wesentlicher Knackpunkt, wie derzeit bei vielen Anlässen: Wie lässt sich ein derart hochkarätiger Veranstaltungsreigen mit erwarteten Tausenden von Besuchern in Corona-Zeiten und unklarer weiterer Infektionsentwicklung seriös und realistisch planen? Maja Heidenreich verspricht trotz dieser Kalamitäten und Imponderabilien „ein vielseitiges Jubiläumsprogramm, aber mit Vorsicht“.

Zwei Szenarien sind im Portfolio

Hauptsächlich lokale Akteure sollen zum Zug kommen – so wird auf den Einkauf teurer Stars, die dann eventuell wegen der Pandemie doch nicht auf großer Bühne auftreten könnten, verzichtet. Stattdessen soll aus städtischen Kräften sowie in Kooperation mit den Fellbacher, Schmidener und Oeffinger Vereinen ein Reigen an Konzerten, Workshops, Ausstellungen oder Sportevents stattfinden.

Zwei Szenarien sind im Portfolio. Das erste Szenario nennt sich „Alles ist möglich“ – also Großveranstaltungen wie Stadtfest, Lange Nacht, Fellbacher Herbst, Open-Air-Veranstaltungen wie Sommernachtskino, Kinderkulturfest oder Remstalsommer sowie in der Summe an die 40 weitere kleinere Programmpunkte. Szenario zwei trägt die Überschrift: „Mit Corona-Einschränkungen.“ Dann wird alles einige Nummern kleiner ausfallen, mit Mini-Formaten, Ausstellungen über soziale Medien oder per Live-Stream.

Auch für den Start gibt es Plan A und Plan B

Der Zeitraum: Start ist am 2. Mai 2021, integriert in das Maikäferfest, mit dem Festakt in der Alten Kelter oder im Rathaus-Innenhof. Den Schlusspunkt soll der Fellbacher Herbst am zweiten Oktoberwochenende setzen. Auch für den Start gibt es Plan A und Plan B. Die große Variante würde bei unbegrenzter Besucherzahl ohne Abstandsregelung den Kirchplatz mit Schaugarten, den Rathaus-Innenhof mit Vereinspräsentationen, Musik und Tanz sowie die Kirchstraße mit Ständen der Weingüter bespielen. Bei der kleinen Variante wäre zum Auftakt des Jubiläums nur eine begrenzte Besucherzahl zugelassen. Das Programm würde sich dann auf den abgesperrten Rathaus-Innenhof und den Schaugarten konzentrieren.

Maja Heidenreich nannte auch noch eine Vielzahl weiterer Programmpunkte. So gibt es im Stadtmuseum die schon vor dem Corona-Shutdown weitgehend konzipierte Jubiläumsausstellung „Ort, Wort, Wein“ – partizipieren daran werden Bürgerinnen und Bürger ebenso wie namhafte Wissenschaftler. Das Wissen über die Geschichte Fellbachs mit seinen besonderen Orten und Menschen soll vermittelt werden, es geht um die Frage nach Heimat und Herkunft. Gleichzeitig spielen die Anfänge des Ortes und seine Weinkultur eine wichtige Rolle. Zu allen drei Bestandteilen der Ausstellung gibt es ein Produkt: für den „Ort“ einen besonderen Stadtplan, für „Wort“ ein kleines Fellbacher Wörterbuch mit den Besonderheiten des hiesigen Dialekts und beim „Wein“ erstmals einen Jubiläumswein von allen Fellbacher Weingütern – also „eine Premiere“, wie Maja Heidenreich mit gewissem Stolz verkündete.

Ebenfalls starke Beachtung finden wird sicher eine weitere Fellbacher Kreation: Die Jubiläumsrose, für die Kreisgärtnermeister und Stadtrat Peter Schwarzkopf verantwortlich zeichnet.