Nur zwei Jahre nach der Überarbeitung hat die Stadt den Werbeauftritt erneut optisch aufgefrischt.

Rems-Murr: Sascha Schmierer (sas)

Fellbach - Nach dem bräsig-biederen Auftritt der beiden vergangenen Jahre kehrt die Stadt bei der Werbung für den Fellbacher Herbst zu den Wurzeln zurück. Statt auf stilisierte Weinsymbolik in gedeckten Farben wird bei den Plakaten für das viertägige Traditionsfest jetzt auf ein Foto vom Erntewagen der Landjugend gesetzt. Lisa Eisele, Thomas Diehl und die seinerzeit noch mit dem Krönchen der Württemberger Weinprinzessin geschmückte Anja Off prosten dem Betrachter in fescher Tracht und mit gefüllten Gläsern zu.

 

Der Slogan taucht auch auf den Flyern und den Einladungen für die Ehrengäste etwa aus der Partnerstadt Meißen auf

Zu den jugendlich-frischen Sympathieträgern gibt’s ein Farbenspiel in VVS-Orange und Rotwein-Rot, das an die Herbstzeit und den Rebensaft erinnern soll. Außerdem mit abgedruckt ist die zumindest für auswärtige Gäste nicht ganz unnötige Erklärung, dass es sich beim Fellbacher Herbst auch bei der 72. Auflage um ein „Fest rund um Wein und Genuss“ handelt.

Der Slogan taucht auch auf den Flyern und den Einladungen für die Ehrengäste etwa aus der Partnerstadt Meißen auf – und soll das vom Dank für eine gute Ernte getragene Heimatfest von anderen Hocketsen abheben. „Bei der Neugestaltung des Werbematerials greifen wir den Wunsch der Wengerter auf, die Motive stärker in und an Fellbach zu verankern“, sagt Rathaus-Sprecherin Sabine Laartz. Schließlich geht der zu den traditionsreichsten Festen im Südwesten geltende Herbst auf die Freude über den Segen der Natur zurück.

Etwa 8000 Euro hat sich die Stadt die neue Optik kosten lassen

Im Jahr 1948 zog die Landjugend zusammen mit den buttentragenden Wengertern erstmals durch die dörflichen Straßen. Die mit Trauben gefüllten Körbe gehören ebenso zum Kern des Fellbacher Herbstes wie der Erntedank vor dem Festumzug, der Wagen mit den Garben oder auch die traditionellen Spruchformeln, mit denen das Fest eröffnet wird.

Etwa 8000 Euro hat sich die Stadt die neue Optik kosten lassen. Wie hoch das Werbebudget für den Fellbacher Herbst liegt, steht laut Laartz noch nicht abschließend fest. Zum Druck der Plakate kommen Werbefolien etwa an Bauzäunen, in der Region will die Stadt mit 20 000 Flyern auf den Höhepunkt des Fellbacher Jahreslaufs aufmerksam machen. Neu sind 5000 City-Cards, mit denen in Kneipen und Szenelokalen auch junges Publikum zum Abstecher unter den Kappelberg gelockt werden soll. Neu ist zudem, dass eine Erlebnisführerin auswärtigen Gästen bei einer Tour die Keller der beteiligten Weingüter zeigt und die Stände im Rathaushof und auf dem Weinsträßle schmackhaft macht.

Die Signets sollen so optimiert werden, dass sie auch in Onlinemedien gut lesbar sind

Der Werbeauftritt für den Fellbacher Herbst war erst vor zwei Jahren zur 70. Auflage überarbeitet worden – nachdem 14 Jahre lang das immer gleiche Foto einer jungen Besucherin für die Plakate verwendet worden war. Doch die Reaktionen der Fellbacher auf den Relaunch blieben eher verhalten – die einen fanden den Werbeauftritt fürs Traditionsfest beliebig bis nichtssagend, andere altbacken.

Als Fehlschlag will Sabine Laartz die Kurzzeitoptik allerdings nicht gelten lassen. Ausgangspunkt für die Überarbeitung sei die aktuell laufende Aktualisierung des Stadtlogos sowie des städtischen Markenauftritts. Die Signets sollen so optimiert werden, dass sie auch in Onlinemedien gut lesbar sind. Neu gestaltet wurde das Werbematerial für den Fellbacher Herbst von der Stuttgarter Agentur Gold & Wirtschaftswunder – und wurde laut Laartz im Vorfeld mit den beteiligten Festwirten und Weingütern abgestimmt.