Die Felsengartenkellerei Besigheim hat ihre Mitglieder zur Generalversammlung eingeladen. Dabei kamen Zahlen und die jüngsten Entwicklungen auf den Tisch.

Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt. Dennoch weiß Hans-Georg Schiller, Geschäftsführer der Felsengartenkellerei Besigheim, dass es ein frommer Wunsch ist, den er da hat: „Wir hoffen diesen Herbst mengenmäßig auf eine bessere Ernte als in den vergangenen beiden Jahren. Aber das werden wir nicht schaffen.“

 

Der Grund dafür ist, dass es aufgrund des Wetters zwar nach einem qualitativ hochwertigem Weinjahr aussieht, nicht aber nach einem quantitativ großem. Das war 2020 und 2021 ähnlich und deshalb ging der Felsengartenkellerei stellenweise schon der Stoff aus. „Wir waren bei vielen Produkten gerade im unteren Preissegment nicht mehr lieferfähig“, sagt Schiller.

Diesel- und Flaschenpreise wie auch die Energiekosten steigen

Dennoch lief es für die Genossenschaft ganz gut. Die Absatz- und Umsatzentwicklung sei zwar rückläufig, die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen aber passten, der Durchschnittserlös pro Flasche habe sich erhöht. Aktuell gibt es ein Umsatzplus von 16,7 Prozent. „Damit können wir für den Moment sehr zufrieden sein“, sagt der Vorstandsvorsitzende Joachim Kölz, wohlwissend, dass man diese Zahl bis zum Jahresende nicht durchhalten kann.

Diese Zahlen und Entwicklungen waren Thema bei der 82. Generalversammlung der 1400 Mitglieder zählenden Genossenschaft. Aber auch die schwierigen Zeiten für die Kellerei und ihre Wengerter: Steigende Energiekosten, Preise für Diesel, Flaschen et cetera. Der Endverbraucher merkt es ebenfalls, die Preise für die 0,75-Liter-Flaschen der Kellerei gingen um circa 50 Cent nach oben.

Neu im Winter: der Hot Gecco.

Umso wichtiger sei da die Qualität, betont Schiller: „Damit wollen wir punkten.“ Neue Produkte kommen dazu ebenfalls auf den Markt, unter anderem ein Rosé-Glühwein und eine alkoholfreie Variante. Letztere darf aus rechtlichen Gründen allerdings nicht Glühwein genannt werden und firmiert unter Hot Gecco. Geschmacklich sei er ähnlich dem alkoholhaltigen Glühwein, so Kellermeister Sebastian Häußer, und insofern eine Bereicherung, als dass die alkoholfreie Variante bislang eben Kinderpunsch hieß.

Mit der Lese geht es dann in der kommenden Woche richtig los. Die erhofften zehn Millionen Kilo Trauben werden es nicht werden. „Angesichts des Klimawandels wird das aber das neue Normal sein“, konstatiert Joachim Kölz. Letztlich könne die Genossenschaft nur über die Fläche wachsen. Eine weitere Fusion sei aber derzeit nicht geplant.