Die Planungen der Träger laufen, aber Zusagen fürs Waldheim können sie noch nicht versenden. Das Sozialministerium hat Handlungsempfehlungen veröffentlicht, nun warten alle auf die verbindlichen Vorgaben.

Familie/Bildung/Soziales: Viola Volland (vv)

Stuttgart - Findet das Waldheim statt oder nicht – und wenn ja, wie läuft es ab? Das fragen sich viele Stuttgarter Eltern. Die Träger würden gerne klare Antworten geben, müssen aber um Geduld bitten. Das Sozialministerium hat vergangene Woche zwar Handlungsempfehlungen für Angebote der Kinder- und Jugendarbeit in den Sommerferien veröffentlicht, damit die Träger „eine gewisse Planungssicherheit“ haben, wie ein Ministeriumssprecher erläutert. Angebote für bis zu 100 Personen (Teilnehmer und Betreuer zusammengezählt) wären demnach zum Beispiel möglich. Doch für die Träger entscheidend ist letztlich, was in der Corona-Verordnung steht. Am 23. Juni soll die neue Verordnung laut dem Ministeriumssprecher kommen – samt der Vorgaben für die Betreuungsangebote in den Ferien.

 

Kein Waldheim wie gewohnt

„Je länger sich das herauszögert, desto weniger wird stattfinden können“, fürchtet Jörg Schulze-Gronemeyer, der für die Evangelischen Ferienwaldheime, aber auch für die AG Kinderstadtranderholung Waldheime in Stuttgart spricht. Die Empfehlungen habe man mit Trägern auf Landesebene und in Stuttgart besprochen. Fast alles sei umsetzbar. Kritisch sieht er, dass Betreuer die Abstandsregeln einhalten sollen. Diese seien meist zwischen 16 und 20 Jahre alt, das werde schwierig. Er begrüßt aber, dass offenbar die Kinder in ihren Gruppen keinen Abstand einhalten müssten. Aber angesichts von festen relativ kleinen Gruppen á 15 Personen sei klar: „Wir werden kein Waldheim wie gewohnt anbieten können, sondern eine Ferienbetreuung“, sagt Schulze-Gronemeyer. Der Bedarf dafür sei groß. Das berichtet auch Kerstin Kelm von der Arbeiterwohlfahrt Stuttgart: „Der Urlaub ist bei vielen Eltern aufgebraucht“, entsprechend meldeten sich viele wegen der Waldheimangebote. Bei ihnen sei die Entscheidung, ob und in welcher Form diese stattfinden könnten, noch nicht hundertprozentig gefallen.

Kinderspielstadt Stutengarten findet nicht statt

Auf zwei besondere Ferienangebote werden die Stuttgarter Kinder in diesem Sommer verzichten müssen. Am Mittwoch gab die Stuttgarter Jugendhaus Gesellschaft (Stjg) bekannt, dass weder die Kinderspielstadt Stutengarten noch das Summer Science Camp stattfinden. Sie begründet das damit, dass nur Ferienangebote bis zu 100 Personen in diesem Sommer erlaubt sein werden. Auch die angekündigten Vorgaben für die ehrenamtlichen Helfer machten eine Realisierung von Kinderspielstadt und Technikcamp unmöglich, so die Stjg in einer Mitteilung. „Die bereits erworbenen Tickets für den Stutengarten und das Summer-Science-Camp behalten ihre Gültigkeit, sodass Kinder und Eltern sich auf den nächsten Sommer dort freuen können und sich nicht mehr um die Anmeldung kümmern müssen“, berichtet die Projektleiterin Ulrike Weinz mit Blick auf das kommende Jahr. Und auch in diesem Jahr wird es eine Alternative geben. Die Stjg kündigt das dezentrale Angebot Kesselferien an, das innerhalb kurzer Zeit auf die Beine gestellt worden sei und in vielen der 41 Kinder- und Jugendhäuser stattfinden soll. Anfang Juli kann man sich dafür hier anmelden.