Müssen es die neuesten TV-Modelle sein? Curved, Ultra-HD oder OLED? Und wie guckt man Fußball von unterwegs: mit Projektoren oder auf dem Smartphone? Wir geben Tipps für alle Fans, die gut ausgerüstet in die WM gehen wollen.

Stuttgart - Ob allein oder mit Freunden und Nachbarn – mit großformatigen Flachbild-TVs kommt im Wohnzimmer Stadionatmosphäre auf. Gewöhnlich werden die meisten Fernseher gegen Ende des Jahres verkauft. Bei großen Sportveranstaltungen verlegen viele Verbraucher diese Anschaffung aber vor. Die Elektronikketten wissen das und locken mit einer Flut von Anzeigen und Sonderangeboten. Der für die Hersteller schon fast ruinöse Preiskampf freut die Verbraucher. Einen Ladenhüter sollte man sich zwar nicht andrehen lassen, aber es gibt gute Modelle, die schon etwas älter sind.

 

Ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bieten zum Beispiel Samsungs UE-Modelle, vor allem solche, die vor einigen Monaten auf den Markt gekommen sind. Den UE46F6500 bekommt man schon für etwa 650 Euro. Das Kürzel „UE“ steht für eine Hintergrundbeleuchtung durch seitlich angebrachte Leuchtdioden (LED). Der Zahl danach gibt die Bildschirmdiagonale in Zoll an, in diesem Fall also 46 Zoll, das sind 116 Zentimeter. Der Buchstabe „F“ steht für den Jahrgang, nämlich 2013. Neuere Modelle tragen bei Samsung den Buchstaben „H“, „ES“ steht für 2012, „D“ für 2011.

Soll es die allerneuste Technik sein, sind „Curved“, „Ultra-HD“ und „OLED“ die Stichwörter. „Curved“ heiß so viel wie „gekrümmt“ und bedeutet, dass die Bildschirme leicht gewölbt sind. Sitzt man mittig vor dem Fernseher, entsteht dadurch ein intensiverer Bildeindruck, ähnlich dem 3-D-Effekt. Versammeln sich mehrere Zuschauer vor dem Gerät, kann das für die ganz außen Sitzenden allerdings zum Problem werden. Bei ungünstigen Lichtverhältnissen kommt es mitunter zu störenden Spiegelungen auf dem Bildschirm. Ultra-HD, UHD und 4K bedeuten in etwa dasselbe: TV-Geräte mit 3840 mal 2160 Pixeln und einer Auflösung von 8,3 Millionen Bildpunkten – viermal mehr Pixel als bei aktuellen Full-HD-Fernsehern. Beim WM-Schauen bringt das nur dann etwas, wenn man entweder direkt vor dem Gerät sitzt oder der Bildschirm ein XXL-Format hat. Ultra-HD kommt nach Meinung vieler Experten erst ab 65 Zoll und aus maximal 2,5 Metern Abstand richtig zur Geltung. Panasonics TX-L55DTW60 verzichtet jedoch auf UHD und OLED, bietet aber ein hervorragendes Bild und einfache Bedienung. Das TV-Bild lässt sich auf Tablets und Smartphones streamen.

Die aus der Smartphone-Welt bekannten OLED-Displays, die mit organischen Leuchtdioden arbeiten, halten mehr und mehr auch in der TV-Technik Einzug. Wie Plasmabildschirme kommen sie ohne separate Hintergrundbeleuchtung aus. Dadurch wird ein größeres Kontrastverhältnis erzielt als mit LCD. Mit Preisen von etwa 6000 Euro für einen 55-Zöller sind sie allerdings keine Schnäppchen. Für die Darstellung von Sportübertragungen wichtiger ist eine Bildwiederholrate von 100 Hertz, denn die mindert Unschärfe bei schnell bewegten Objekten. Die intelligente Fernsehtechnik errechnet die voraussichtliche Richtung von Bewegungen und lässt sie durch zusätzliche Zwischenbilder flüssiger wirken. Wiederholraten von 200 Hertz tun das noch besser, die Unterschiede sind für die meisten Zuschauer aber kaum zu bemerken. Rechentricks, die zu einer schnelleren Reaktionszeit der Bildschirme führen sollen, werden immer raffinierter. Leider helfen Begriffe wie „Clear Motion Rate“ (Samsung) oder „Perfect Motion Rate“ (Philips) dem ratlosen Verbraucher kaum weiter. Werte wie 800 Hertz oder 1200 Hertz beruhen eher auf den Rechenkünsten der Marketingabteilungen. Wer ganz sicher gehen will, kommt nicht umhin, die Geräte im Laden selbst in Augenschein zu nehmen. Statt eines HD-Aquariums sollte man sich dort allerdings Sportübertragungen vorführen lassen.

Public Viewing zum Mitnehmen

Public Viewing zum Mitnehmen

Flexibler als mit einem Flachbildfernseher ist man mit einem Projektor. Die Zeiten, als diese Geräte kiloschwer und richtig teuer waren, sind vorbei. Der Acer C205 gehört zu einer neuen Generation von Projektoren, die man problemlos in einer Umhängetasche mitnehmen kann. Gerade einmal 300 Gramm wiegt das kompakte Gerät, wirft aber eine Bilddiagonale von bis zu 254 Zentimetern an die Wand. So einen großen Flachbild-TV muss man erst einmal auftreiben! Nachteil: die Lichtverhältnisse dürfen trotz einer Helligkeit von 150 ANSI Lumen nicht allzu ungünstig sein. Der Akku macht den C205 etwa zwei Stunden lang unabhängig vom Stromnetz. Bewegte Bilder können per HDMI oder USB übertragen werden. Mit einem zusätzlichen Drahtlos-Adapter lassen sich die Partien direkt vom Smartphone oder Tablet übertragen. Die Preisempfehlung beträgt knapp 400 Euro, das portable Minikino ist aber auch schon für rund 300 Euro zu haben.

Fußball frisch aus dem Netz

Fußball frisch aus dem Netz

Was tun, wenn weder Sat-Schüssel noch Kabel in Reichweite sind? Zattoo ist ein Dienst, der sämtliche WM-Spiele im Internet zeigen wird. Unter http://zattoo.com/ch/sport/fifa-fussball-wm-tv-live-stream/ bekommt man die Berichterstattung von ARD und ZDF zu sehen – kostenlos. Beim Ein- und Umschalten zeigt Zattoo einen Werbeclip, danach sieht man nur noch die Werbung der Öffentlich-Rechtlichen. Empfangen lässt sich das Ganze direkt über den PC-Browser oder Smartphone und Tablet mit Apps für iOS, Android und Windows Phone. Eine WLAN-Verbindung in DSL-Qualität ist ebenso Voraussetzung wie eine kostenlose Registrierung. Apps gibt es auch für diverse Smart-TV-Modelle und für die Spielkonsolen Xbox 360 und Xbox One. Wer nur DVB-T-Empfang oder analoges Kabel zu Hause hat, findet hier eine gute Alternative. Für knapp zehn Euro im Monat empfängt man in HD und bekommt zusätzliche Sender zu sehen.

Die App für Infos unterwegs

Die App für Infos unterwegs

Das Leben geht auch während der WM weiter – ab und zu muss man einkaufen, arbeiten oder im Stau stehen. Über Smartphone und Tablet bleibt man trotzdem auf dem neuesten Stand. Zum Beispiel mit der kostenlosen App „WM 2014 App Live“. Aktuelle Ergebnisse und Tabellen werden ebenso geboten wie Live-Berichte zu den Spielen, die man sich auch in Form von Push-Meldungen zusenden lassen kann. Die Versionen für iPhone und für Windows 8 stehen bereits zum Download bereit, die für iPad und Android sollen vor dem ersten Anpfiff folgen. Registrierte Nutzer können untereinander chatten und eine Reihe von Kommunikationsfunktionen nutzen. Für iOS-Geräte soll eine „Deutschlandecke“ eingerichtet werden, die einen Sofortüberblick über alle Spiele mit deutscher Beteiligung bietet. Unter Windows 8 kann man diese Funktion schon nutzen. Die App ist werbefinanziert, die Reklameeinblendungen lassen sich für 1,79 Euro aber auch abschalten.