Schon seit Langem klagen Politiker, dass die Bushaltestelle an Stuttgarts Wahrzeichen nicht standesgemäß sei. Nun gibt es konkrete Pläne für die Aufwertung der Bushaltestelle Fernsehturm.

Degerloch - Ein Sorgenkind ist die Bushaltestelle Fernsehturm an der Jahnstraße schon seit Langem. Dem Wahrzeichen Stuttgarts nicht würdig sei sie, klagten Lokalpolitiker schon vor zwei Jahren. Verständlich, denn betrachtet man die Haltestelle, wähnt man sich eher in einem verlassenen Weiler auf der Schwäbischen Alb, nicht aber in der Landeshauptstadt. Trostlos und ohne Dach fristet sie ihr Dasein, für Touristen ist sie kaum als solche erkennbar.

 

Der Wunsch des Bezirksbeirats nach einer würdigeren Haltestelle wurde aber bisher nicht erhört, Stadt und SSB wurden auf einen entsprechenden Antrag der Fraktion SÖS/Linke-plus aus dem Jahr 2017 nicht tätig. Die meisten Besucher des Fernsehturms kämen mit der Stadtbahn, argumentierte Birte Schaper, Sprecherin des Stuttgarter Verkehrsbetriebs, damals. Zumal es an der Ruhbank auch eine überdachte Bushaltestelle gebe.

Auf der Verkehrsinsel wäre auch Überdachung möglich

Unverhofft ist nun doch noch Bewegung in die Sache gekommen. Denn Peter Krauß, SSB-Ingenieur im Fachbereich Technische Infrastruktur, stellte den Bezirksbeiräten vor wenigen Tagen einen Plan in Aussicht, der ihren Vorstellungen einer standesgemäßen Haltestelle deutlich näherkommen dürfte als die bisherige. Die neue Haltestelle könnte demnach auf der Verkehrsinsel entstehen, die der aktuellen vorgelagert ist und die die Ein- und Ausfahrt zwischen Jahnstraße und Guts-Muths-Weg regelt.

Die Insel entspreche den gesetzlichen Vorgaben im Hinblick auf die Länge. Eine Überdachung sei auch möglich. Die aktuelle Haltestelle könne man dann zurückbauen, sagte Krauß. Die Sache hat allerdings einen Haken: „Wie man den Weg zum Fernsehturm von dort aus barrierefrei gestalten kann, weiß ich auch nicht“, sagte Krauß, der im Bezirksbeirat hauptsächlich über Barrierefreiheit, sein Spezialthema, referiert hatte. Abgesehen vom Problem der Barrierefreiheit müsste zwischen Verkehrsinsel und Bürgersteig außerdem vermutlich ein Zebrastreifen eingerichtet werden, um die Fahrgäste sicher über die Straße zu bringen. Vielleicht stellt sich die Sache also am Ende doch als komplizierter heraus als gedacht.

Das Tiefbauamt hat viel zu tun

Der zweite Haken: Einen Vorschlag hat die SSB jetzt zwar gemacht, doch ausführen muss diesen das Tiefbauamt, welchem es an Aufgaben bekanntlich nicht mangelt. Immerhin versprach Peter Krauß gegebenenfalls nachzufassen, sollte das Projekt nicht in die Gänge kommen. Das Interesse der Bezirksbeiräte für die Bushaltestelle hat er mit seinem unverhofften Vorschlag jedenfalls neu erweckt.