Der Bischof Gebhard Fürst weiht an diesem Sonntag drei neue Wohngebäude der unter der Trägerschaft des Sozialdienstes Katholischer Frauen stehenden Einrichtung ein. Deren Wohngruppen sind künftig moderner, kleiner und familiärer aufgestellt.

Neuhausen - Das „Quartier der Generationen“ in der Gemeinde Neuhausen wächst und wächst. Auf dem rund 1,8 Hektar großen Areal im Ortszentrum entstehen seit 2013 verschiedene Einrichtungen für Senioren, Kinder und Jugendliche. In den vergangenen vier Jahren sind drei neue Wohngebäude der dort schon lange ansässigen Kinder und Jugendhilfe unter der Trägerschaft des Sozialdienstes Katholischer Frauen (SKF) entstanden. Sie werden an diesem Sonntag feierlich eingeweiht. Zum Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Petrus und Paulus (Beginn 9.30 Uhr) und dem Festakt (von 11.30 Uhr an) kommt der katholische Bischof Gebhard Fürst nach Neuhausen. Es trifft sich zudem gut, dass die Feier in die traditionelle „Bierwecketse“ der Neuhausener Vereine eingebunden wird.

 

Die Kosten werden mit rund 7,2 Millionen Euro beziffert

In den vergangenen vier Jahren hat der SKF laut seiner Geschäftsführerin Angela Riße „eine große Aufgabe bewältigt“. Drei neue Wohnhäuser hat er für die inzwischen 105 Jahre alte Kinder- und Jugendhilfe Neuhausen errichtet und sich so für die Zukunft aufgestellt. Nicht nur räumlich, sondern auch konzeptionell böten die neuen Gebäude den darin befindlichen Wohngruppen eine weit „modernere, kleinere und familiärere“ Atmosphäre. Davon können sich die Besucher am Sonntag zwischen 13 und 15 Uhr bei Führungen überzeugen. Insgesamt sind es fünf Wohngruppen – zwei für junge Frauen und Mädchen mit Essstörungen, zwei klassische Jugendhilfegruppen und eine für junge Flüchtlinge – die dort rund um die Uhr betreut werden.

Der Einrichtungsleiter Siegfried Stark ist froh, dass die „Herkulesaufgabe“ von seinen Mitarbeitern so gut gemeistert wurde, habe sie doch diverse Umzüge bedingt und Mehrarbeit sowie Umstrukturierungen erfordert, um den Betrieb auch während der rund vierjährigen Bauzeit am Laufen zu halten. Doch die Mühe habe sich gelohnt, es herrsche jetzt eine „tolle und heimelige Atmosphäre“ in den Räumen. „Das ist wichtig für unsere Bewohner, die in ihrem Leben schon viel mitgemacht und meist noch nie einen angenehmen Wohnraum erlebt haben.“ Zum Beispiel gebe es jetzt keine Großküche mehr, gekocht werde direkt in den Wohngruppen. Entsprechend hätten sich diese Essküchen zu einem zentralen Treffpunkt für die Jugendlichen entwickelt.

Angela Riße beziffert die Baukosten auf insgesamt rund 7,2 Millionen Euro. Die Finanzierung konnte der SKF durch den Verkauf großer Teile des ursprünglich in seinem Besitz befindlichen Geländes an die weiteren Partner des „Quartiers für Generationen“ erlösen. Diese sind neben der Gemeinde Neuhausen, das Siedlungswerk Stuttgart, die Samariterstiftung aus Nürtingen und die Katholische Kirchengemeinde. Zudem sind laut Angela Riße rund 900 000 Euro durch Zuschüsse von Drittmittelgebern und Stiftungen sowie durch Spenden beigesteuert worden.

Förderverein „Zukunft für Kinder“ hilft mit großem Engagement

Dabei hat sich einmal mehr der Förderverein „Zukunft für Kinder“ hervorgetan, der die Einrichtung seit 25 Jahren mit großem Engagement finanziell und personell unterstützt. In dieser Zeit seien der Kinder- und Jugendhilfe rund zwei Millionen Euro zugewiesen worden, sagt Wolfgang Jaudas vom Vorstand des Vereins.

Mit den drei neuen Häusern Ariadne (fertiggestellt 2016) sowie Mathilde und Casimir (beide 2018), die nun am Sonntag offiziell eingeweiht werden, unterhält der SKF neben der Villa Kunterbunt nun vier Häuser in dem „Quartier der Generationen“. Zudem ist dort bereits vor sechs Jahren ein Erweiterungsbau der Kindertagesstätte der Katholischen Kirchengemeinde gebaut worden und die Gemeinde hat dort seit 2016 ein Wohnquartier für junge Familien geschaffen. Mitten in der Bauphase befinden sich das Pflegeheim der Samariterstiftung, das im nächsten Jahr bezugsfertig sein soll. Zudem komplettiert im Jahr 2021 der Neubau einer Seniorenwohnanlage des Siedlungswerks das „Quartier der Generationen“.