Rund um das Sportzentrum des SV Fellbach können Trendsportarten ausprobiert werden – von Paintball über Arrow Attack bis zu Ninja Warrior.

Fellbach - Der kleine gelbe Ball schlägt auf dem Mini-Trampolin auf und fällt danach auf der anderen Seite zu Boden. Ein eindeutiger Punkt. „Spikeball“ heißt das amüsante Spiel. Ziel ist es, einen Ball so auf das gespannte Netz zu befördern, dass ihn das Gegenüber nicht mehr erreichen kann. Der SV Fellbach ist bekannt dafür, neue Sportarten zu testen und testen zu lassen. Seit zwei Jahren gibt es deshalb extra ein sogenanntes Trendsportfestival im und ums Sportzentrum Loop.

 

Beim Spikeball ist eine schnelle Reaktion gefragt

Beim „Spikeball“ darf man insgesamt dreimal die Kugel berühren. Fangen ist allerdings verboten, ebenso wie das Aufkommen des Balles auf dem Boden. Es ist ein Zusammenspiel aus Beweglichkeit und Ballgefühl mit einer unheimlich schnellen Auffassungsgabe und Reaktionsfähigkeit. Wie so oft bei trendigen Sportarten geht es im Kern darum, zügig Lösungen für eine undurchsichtige Situation zu finden.

Das Trendsportfestival steht unter dem Gesichtspunkt, neben den bekannten bestehenden Sportarten neu aufkommende Trends im Sport der breiten Masse vor Augen zu führen. Dabei darf ausprobiert und experimentiert werden. Verantwortlich für „Loop in Motion“ sind in diesem Jahr die 19-jährige Carina Ködel und Luisa Halfar, 18 Jahre alt. Beide sind zunächst für ein Jahr beim SV Fellbach angestellt. Die eine in Form eines freiwilligen sozialen Jahres, die andere absolviert einen Bundesfreiwilligendienst. Gemeinsam haben sie im vergangenen Jahr am Friedrich-Schiller-Gymnasium das Abitur gemacht und legen nun ein Jahr Pause ein, bevor es mit dem Studium – vorzugsweise Lehramt – weitergeht. „Ich wollte nach dem Abitur nicht gleich weiter lernen“, erzählt Luisa Halfar von ihren Beweggründen für das soziale Engagement. Ein Jahr lang nichts zu tun, stand aber auch nicht zur Debatte. Einen Kompromiss bot die Stelle beim SVF. Ein Teil ist das Organisieren eines größeren Projekts. Gemeinsam wurde entschieden, die Verantwortung für das dritte Trendsportfest zu übernehmen.

Beim Ninja Warrior muss der Parcours möglichst schnell überwunden werden

Wie in den vergangenen Jahren liegt der Fokus auf Sportarten, die nicht jedem gleich geläufig sind. Neben dem „Spikeball“ wird in der aktuellen Auflage ein Schwerpunkt auf das Fortbewegen gelegt. Das ist besonders bei der Sportart Parkour zu erkennen. „Unser Vorgänger hat das mit nach Fellbach gebracht“, erzählt Luisa Halfar begeistert. „Mittlerweile hat es sich hier total etabliert.“ Auch beim sogenannten Freerunning ist der primäre Sinn die Fortbewegung. Highlight des Tages soll jedoch „Ninja Warrior“ werden. Ein Spiel, das durch die gleichnamige Fernsehshow mit dem Kommentator Frank Buschmann ziemlich bekannt ist. „Das Ziel ist es, einen Hindernisparcours so schnell wie möglich zu überwinden“, erklärt Carina Ködel. Für sie und Luisa Halfar bedeutete das, in einer angrenzenden Halle diverse Hindernisse aufzubauen. „So kommt man dem Original möglichst nahe“, erzählt Carina Ködel.

Selbstverständlich besteht auch für die Traditionalisten die Möglichkeit, gegen den Ball zu treten. Das durch die sozialen Netzwerke bekannt gewordene Soccer Darts bietet den Besuchern die Chance, mit Softbällen auf eine überdimensional große Dartscheibe zu zielen. Der Ball bleibt aufgrund einer Klett-Technik haften.

Wer es etwas ausgefallener mag, kann sich an „Arrow Attack“ versuchen. Was sich martialisch anhört, bietet einen gewissen Adrenalinkick. „Es ist wie Paintball, nur eben mit Pfeil und Bogen“, sagt Ködel. „Ziel ist es, den Gegner zu treffen.“ Die Pfeile sind dabei absolut ungefährlich. Aufgrund der komplexen und körperlich anspruchsvollen Sportarten darf man erst ab dem Alter von zehn Jahren teilnehmen. Ansonsten ist jeder willkommen. Das beweisen die verschiedenen Workshops, zu denen an diesem Tag auch ganz klassisch Tanzen gehört. Abgerundet wird das Programm am Abend mit einer kleinen Afterparty im Sportzentrum Loop. Musik und Moderation sind zudem durchgehend geboten.

Das dritte Trendsportfestival steht in den Startlöchern

Luisa Halfar und Carina Ködel werden den gesamten Tag über vor Ort sein, um ansprechbar für etwaige Fragen zu sein. Für die einzelnen Stationen werden sie aber von zahlreichen Helfern unterstützt. Ohne die etwa 30 ehrenamtlichen Mitstreiter könnte „Loop in Motion“ vermutlich nicht stattfinden. So aber steht der bald 5000 Mitglieder zählende SV Fellbach vor seinem dritten Trendsportfestival – und es soll nicht das letzte werden. Die beiden angehenden Lehrerinnen haben dafür alles in die Waagschale geworfen.