Dominic Miller gönnt sich bei Leonpalooza eine Auszeit vom Sting-Tourleben und begeistert gemeinsam mit Andreas Kümmert, dem Sieger der Casting-Show „The Voice of Germany“ im Jahr 2013.

Dominik Miller und Andreas Kümmert an einem Abend – passt das? Hat sich vielleicht der ein oder andere im Vorfeld gefragt. Raue Bluesmusik trifft auf Jazz-Pop: Auf dem Leonpalooza klappt das.

 

Für seinen Auftritt in Leonberg hat Dominic Miller, wie er selbst sagt, mal kurz die Sting-Bubble verlassen, um ein Konzert mit seinem Jazz-Quartett zu spielen. Für den versierten Gitarristen eine kleine Auszeit vom durchgetakteten Tourleben mit seinem Freund und Kollegen Sting.

Tanzeinlage à la Travolta

Die Pause tut dem Gitarristen augenfällig sehr gut. Mit Kreativität und einer unfassbaren Spielfreude fasziniert Miller sein Leonberger Publikum. Auf die Bühne geht es ohne feste Show, nur mit ein paar Songideen auf einem Stück Papier. Die Musiker spielen die Stücke, die in den Moment passen.

So finden sich einige Songs von Sting im Programm, das Beatlesstück „A Day in the Life“ sowie eigene Kompositionen und vollkommen ungeprobte Stücke, etwa der Bee Gees-Klassiker „Stayin’ Alive“. Dieser Song wird so spontan performt, dass er vom Pianisten Jacob Karlzon mit einer Tanzeinlage à la John Travolta garniert wird.

Nur mit den Besten

Humor und Können, das sind wohl die beiden Kriterien, um mit Dominic Miller spielen zu dürfen. Da folgt er einem Leitsatz, den er von Sting gelernt hat: „Spiele immer mit den Besten!“ Die Besten für Dominik Miller kommen aus ganz Europa. Sein Pianist aus Schweden, Nicolas Fiszman am Bass aus Belgien und der Schlagzeuger Ziv Ravits aus Frankreich. In Leonberg sind alle dabei.

Bestuhlung hin oder her – das Publikum steht mehrfach vor Begeisterung. So auch als Dominik Miller spontan Andreas Kümmert auf die Bühne holt, um mit ihm den Sting-Hit „Englishman in New York“ zu bringen: Ein Höhepunkt für das Publikum und die versierten Musiker gleichermaßen. Die Leichtigkeit von Dominic Millers Jazzgitarre trifft auf die kraftvoll durchdringende Bluesstimme von Andreas Kümmert.

Lässig und eindringlich

Kümmert hatte 2013 die Casting-Show „The Voice of Germany“ gewonnen und 2015 beim deutschen Vorentscheid zum Eurovision Song Contest die meisten Stimmen abgeräumt. Dennoch verzichtete er auf den Sieg. Er fühle sich nicht in der Verfassung die Wahl anzunehmen, sagte er damals.

Solche Bedenken hat er in Leonberg nicht. Begleitet von dem Mannheimer Schlagzeuger Michael Germer präsentiert der 37-Jährige eigene Stücke und ausgewählte Coversongs lässig und eindringlich. Ein echter Höhepunkt für Liebhaber von klassischen Bluesrockstimmen. Wer sich vielleicht noch beim Ticketkauf gefragt hat, ob diese Kombination passt, muss am Montagabend feststellen, dass die Kombination perfekt harmoniert. Solch ein Mix gibt es eben nur auf dem Leonpalooza.

Tickets für das Festival gibt es an den Vorverkaufsstellen und an der Abendkasse.