Ermittler führen im Kreis Böblingen einen Schlag gegen eine mehrköpfige Gruppe von Drogenhändlern. Die Beamten berichten von Durchsuchungs- und Festnahmeaktionen.

„Unerlaubter, gemeinschaftlicher Handel in nicht geringer Menge mit Kokain, Haschisch, Amphetamin, Marihuana und weiteren Betäubungsmitteln“ – wegen dieser Verdachtspunkte ermittelt die Kriminalpolizei des Polizeipräsidiums Ludwigsburg gegen eine mehrköpfige Tätergruppierung im Kreis Böblingen.

 

Die Gruppe steht laut Polizeiangaben im Verdacht, seit mindestens Februar 2021 im Bereich Sindelfingen einen regen Handel betrieben zu haben. Die Ermittlungen führten zu insgesamt sieben Tatverdächtigen. Bei diesen standen die Ermittler am Dienstag vor einer Woche auf der Matte. Auch für neun Wohnobjekte hatte die Polizei Durchsuchungsbeschlüsse dabei. Bei der Aktion wurden die Ermittler von Kräften des Polizeipräsidiums Einsatz unterstützt – darunter war auch ein Spezialeinsatzkommando.

Polizei findet Sprengkörper

Die Polizei fand mehrere Kilogramm Betäubungsmittel bei einem 47-jährigen Tatverdächtigen aus Sindelfingen auf. Es handelt sich um Cannabis, Haschisch, Amphetamin und Kokain. Beim einem 40-jährigen Tatverdächtigen aus Herrenberg fanden die Einsatzkräfte ein Glas mit einem offenbar selbst hergestellten Sprengkörper. Der Sprengkörper wurde durch die Entschärfer des Landeskriminalamt Baden-Württemberg sichergestellt.

Weitere Untersuchungen richteten sich gegen zwei 35-Jährige, einen 36- sowie einen 37-Jährigen aus Sindelfingen und einen 38 Jahre alten Mann aus Böblingen. Dabei fanden die Ermittler Waffen wie Messer, Teleskopschlagstöcke sowie eine Schreckschusswaffe. Auf Grundlage der Durchsuchungsergebnisse wurden gegen den 40-Jährigen, den 47-Jährigen, den 37 Jahre alten Mann sowie den 38-Jährigen Haftbefehle erlassen. Sie wurden am Folgetag einem Haftrichter vorgeführt und sitzen jetzt in unterschiedlichen Justizvollzugsanstalten hinter Gittern.

Weitere Verhaftungen möglich

Wie ein Polizeisprecher auf Nachfrage dieser Zeitung mitteilt, dauern die Ermittlungen in diesem Fall noch an. Aus diesem Grund könne man derzeit noch keine Angaben darüber machen, welche Größenordnung die Tätergruppierung und der von ihr betriebene Drogenhandel letztlich hat. „Das ist alles ist noch Gegenstand der Ermittlungen der Staatsanwaltschaft“, sagt der Pressesprecher der Polizei.