Nach dem Feuer im Vereinsheim des Turnvereins Stammheim ist das volle Ausmaß der Schäden noch nicht absehbar. Der Verein hat ein Spendenkonto eingerichtet. Die Polizei geht weiter von Brandstiftung aus.

Rems-Murr: Chris Lederer (cl)

Stammheim - Nach dem Brand von Mittwochnacht (14. August) sind die Schäden am Gebäude des TV Stammheim an der Solitudestraße nicht zu übersehen. Besonders betroffen sind der Verwaltungstrakt sowie die alte Turn- und Versammlungshalle. Der Dachstuhl ist ausgebrannt und vom Einsturz bedroht, Teile der Decke sind bereits heruntergebrochen. Tausende Liter Löschwasser haben sich ausgebreitet und sind in Boden und Mauerwerk eingedrungen. Wie groß der Schaden insgesamt ist, lasse sich derzeit noch nicht genau feststellen, erklärt Geschäftsführer Alwin Oberkersch: „Ein Gutachter war vor Ort, auch die Versicherung hat sich alles angesehen, wir müssen noch abwarten, welcher Schaden auch durch das Wasser entstanden ist.“ Anfang dieser Woche sind Probebohrungen geplant, um die Feuchtigkeit in Wänden und Boden zu messen.

 

Dankbar ist Oberkersch den Einsatzkräften der Feuerwehr. „Sie waren in der Nacht schnell hier und haben durch ihr Eingreifen unbedingt verhindert, dass sich das Feuer auch auf die neue Turnhalle ausgebreitet hat, sonst wäre die Katastrophe noch größer.“ Die Feuerwehrleute hatten am Tag nach dem Großbrand sogar noch einmal anrücken müssen, weil sich ein unter dem Schutt liegendes Glutnest durch den Wind entfacht hatte. „Anwohner haben Rauch und Flammen beobachtet und die Feuerwehr alarmiert, die das Feuer schnell löschen konnte.“

Reparaturarbeiten beginnen

In den kommenden Tagen beginnen bereits die ersten Reparaturarbeiten im Gebäudekomplex. Eine Sanierungsfirma hat sich das Vereinsheim am Freitag angeschaut. Zunächst soll das Dach mit einer Plane abgedeckt und der Schutt entfernt werden. Gebäudetrockner sind bereits in Betrieb. „Wir werden das Gebäude voraussichtlich wieder aufbauen und gehen zu diesem Zeitpunkt davon aus, dass sich ein kompletter Abriss vermeiden lässt“, sagt Oberkersch. Die angrenzende Vereinsgaststätte, die wegen Urlaubs geschlossen war, wird nicht wie geplant Anfang September öffnen können. „Rauch, Ruß und Wasser haben auch dort Schaden angerichtet, zum Glück ist er nicht ganz so groß“, sagt Oberkersch.

Große Hilfsbereitschaft

Was den Sportbetrieb angeht, der bislang in der Halle stattgefunden hat, wird dieser jedoch „auf längere Zeit zum Erliegen kommen“. „Wir werden definitiv nicht wie geplant zum September damit beginnen können.“ Immerhin: Die Hilfsbereitschaft im Bezirk sei groß. „Vereine, Kirchen, Bezirksamt, Sportamt und örtliche Unternehmen haben uns ihre Hilfe angeboten – wir haben den Eindruck, dass Stammheim zusammenhält“, sagt Oberkersch. „Dennoch gibt es im Bezirk keine Sportflächen in der Größe, wie wir sie brauchen.“ Über die weitere Entwicklung und mögliche Kursangebote sollen die rund 1500 Mitglieder möglichst aktuell via Internet und über Aushänge informiert werden. „Wir hoffen, dass wir diese für den Verein existenzielle Situation durchstehen und dass uns die Mitglieder treu bleiben.“ Zugriff auf EDV, Buchhaltung und E-Mails sei gegeben. „Wir sind als Verein voll handlungsfähig.“

Polizei geht von Brandstiftung aus

Was die Ursache des Brandes angeht, schließt die Polizei einen technischen Defekt aus, sie vermutet Brandstiftung. Zeugen werden gebeten, sich unter Telefon 07 11/ 89 90 57 78 zu melden.