Nach dem Ausbau der Heilbronner Straße beginnt im neuen Jahr der Umbau der Borsigstraße.

Feuerbach - Raus mit dem Durchgangsverkehr aus dem Feuerbacher Zentrum: Dafür setzt sich der Bezirksbeirat schon seit Jahren ein. Und Schritt für Schritt kommt der Stuttgarter Gemeinderat diesem Wunsch auch nach.

 

Erst im August wurde der dreispurige Ausbau der Heilbronner Straße abgeschlossen. Nun können die Vorbereitungen getroffen werden, um den Verkehr der Bundesstraße 295 aus dem Feuerbacher Zentrum auf die Borsigstraße zu verlegen. Bislang schlängeln sich die Fahrzeuge über die Kreuzung Bregenzer/Bludenzer/Steiermärker Straße, weiter über die Stuttgarter, Tunnel- und Siemensstraße, hinauf zum Pragsattel.

Um den Verkehr der B 295 aufnehmen zu können, muss die Borsigstraße aber erst einmal umgebaut werden. Das soll in zwei Abschnitten erfolgen. Mit dem ersten wird wohl im Januar begonnen. Das hänge aber noch von der Witterung ab, sagt Jochen Hutt vom Tiefbauamt. Am Donnerstag muss der Gemeinderat der Umgestaltung der Borsigstraße noch einmal zustimmen. Davon ist allerdings auszugehen, nachdem der Grundsatzbeschluss schon im Februar 2011 getroffen wurde. „Jetzt geht es eigentlich nur noch um die Freigabe, die Arbeiten an eine Firma vergeben zu können“, sagt Jochen Hutt auf Nachfrage.

„Wenn die Schienen bleiben, müsste die Fahrbahn tiefer gelegt werden“

Für rund 4,6 Millionen Euro soll die Borsigstraße zuerst einmal zwischen der Heilbronner und der Siemensstraße umgebaut werden. In diesem Bereich ist zum größten Teil je eine Spur pro Fahrtrichtung vorgesehen. Von der Einmündung Mauser- bis zur Heilbronner Straße wird es allerdings in jede Richtung zwei Spuren geben, die geradeaus führen. Zudem werden die Gehwege der Borsigstraße so verbreitert, dass sie künftig auch von Radfahrern genutzt werden können. Um den Straßenraum aufzuwerten, ist geplant, zwischen der Mauser- und der Siemensstraße zehn Bäume zu pflanzen. „Es werden durch den Umbau aber auch etwa 40 Stellplätze am Straßenrand wegfallen“, sagte Udo Hofmeister vom Tiefbauamt den Feuerbacher Bezirksbeiräten schon im Mai.

Aber das ist noch nicht alles, was in der Borsigstraße wegfallen wird. Auch die Tage der Industriegleise sind gezählt. „Wenn die Schienen bleiben, müsste die Fahrbahn tiefer gelegt werden“, sagte Jürgen Mutz vom Tiefbauamt im Februar vergangenen Jahres. Damit würden Kosten in Höhe von rund 3,2 Millionen Euro auf die Stadt zukommen. Nun wurde eine kostengünstigere Alternative gefunden. Die Flint Group, als einziger verbliebener Nutzer der Industriegleise, verzichtet auf die Gleise und bekommt im Gegenzug 1,3 Millionen Euro, um auf den Wegfall der Schienen reagieren zu können. Im Zuge der Maßnahmen der Borsigstraße wird auch der Regenüberlaufkanal umgebaut. „Staustufen müssen eingebaut werden“, sagt Hofmeister. Die Kosten hierfür belaufen sich insgesamt auf circa 3,3 Millionen Euro. Etwas mehr als die Hälfte der Mittel werden im Rahmen des ersten Abschnittes verbaut. Insgesamt stehen für den Umbau der Borsigstraße 7,2 Millionen Euro im Haushalt bereit.

Wenn 2013 der erste Bauabschnitt beendet sein sollte, ist allerdings noch nicht klar, wann es mit den Arbeiten zwischen der Kreuzung Siemensstraße und Wiener Platz weiter geht. Die Deutsche Bahn müsse im Zuge von Stuttgart 21 beim Durchlass Borsigstraße die Eisenbahnbrücke baulich verändern, sagt Hutt. „Es gibt aber eine Veränderungssperre. Im ungünstigsten Fall können wir erst beginnen, wenn die Bahn ihr Projekt abgeschlossen hat.“ Das könnte 2019 sein. Vorher sei eine Verlegung der B 295 nicht möglich.