Bei der Weinwanderung am Lemberg kamen Reben-Fans voll auf ihre Kosten. Wer unterwegs fleißig stempelte, bekam zum Schluss noch einen Gratistrunk.

Feuerbach - Am Sonntag konnten sich Freunde des lokal erzeugten Rebensafts wieder glücklich schätzen: In Feuerbach haben insgesamt sechs Wengerter zur Weinwanderung am Lemberg eingeladen. Wer jedoch durch den Weinberg stapfte, hatte besser einen Hut auf dem Kopf – die Sonne brannte ordentlich. Während sich mancher Wengerter anfangs noch etwas sorgte, ob denn auch wirklich so viele Besucher der Mittagshitze trotzen würden, zerschlugen sich diese Bedenken spätestens am Nachmittag, als weindurstige Wanderer die Stückle und Stände bevölkerten.

 

Raclette, Schmalzbrot und Kuchen begleiten den Wein

Los ging es für die Besucher nach nur wenigen Metern an der Station von Fabian Rajtschan, dem einzigen hauptberuflichen Weinbauer der Gemeinschaft. Er hatte an diesem Tag unter anderem einen 2014er Gewürztraminer im Angebot. „Der ist mein Favorit“, sagte ein Besucher aus Feuerbach, der bedauert hatte, dass es im vergangenen Jahr keinen gegeben habe. Dazu reichten Rajtschan und sein Team Raclettekäse auf Baguette, Waffeln oder einen Rotweinkuchen. Auf verschlungenen Pfaden wanderten die Besucher dann weiter, in freudiger Erwartung auf den nächsten guten Tropfen – manche blieben aber auch gleich sitzen.

Für die, die sich entgegen des Uhrzeigersinns orientierten und die nächste Station ansteuerten, tat sich nach einer Biegung und einem angesichts der Temperaturen nicht immer leichten Marsch am Hang auf der linken Seite die nächste feuchte Oase auf: Der Stand von Sylvia und Joachim Schnyder-Friedrich lockte unter anderem mit einem 2013er Kerner und Schmalzbrot, Marmorkuchen oder dem sogenannten Stocherteller mit verschiedenen Wurstsorten und Käse. Nicht weit davon entfernt war an der Station von Ingrid und Norbert Hörenberg mit Feuerbacher-Berg-Trollingern und selbst gemachtem Kräuterkäse ebenfalls bestens für das leibliche Wohl der Wanderer gesorgt. Rein streckenmäßig hatten diese an Hörenbergs Station ungefähr die Hälfte der rund 3,7 Kilometer zurückgelegt.

Ans „Horn“ des Lembergs lockt weißer Trollinger

Eine etwas exponierte Lage nahm der Stand von Tanja und Dietmar Bachmann ein. Diejenigen Wanderer nämlich, die aus Richtung Weilimdorf kamen und die Wein-Route absolvieren wollten, mussten dazu erst einmal das „Horn“ des Lembergs erklimmen – und brauchten quasi nur noch zweimal umzufallen, um bei den Bachmanns zu landen. Der Freizeitwengerter nennt seinen Stand daher auch liebevoll „die Versorgungsstation“. Bei ihm konnten sich die Wanderer mit einem weißen Trollinger oder Kutteln in einem „Trollingersößle“ stärken. Nach dem Abstieg vom Horn lockte die Station von Alois Bogenschütz unter anderem mit weißem oder rotem Feuerbacher Berg und Fleischküchle, ehe die Station von Manfred und Siegfried Rajtschan unter anderem mit einem 2014er Kerner und Maultaschen den Abschluss bildeten.

Wer an allen sechs Stationen einen Wein trank, konnte sich das per Stempel bestätigen lassen und sich am Ende am Stand seiner Wahl ein Gläschen gratis gönnen. „Das mach ich immer so“, sagte ein Gast aus Feuerbach. „Ich komme seit sieben Jahren her, nur ein einziges Mal habe ich die Weinwanderung verpasst. Und ich hole mir immer mein ‚Ehrengläsle’.“ Dafür brauche er so um die zwei Stunden. Und danach? „Da leg ich mich zu Hause auf den Balkon.“