Er soll 19-mal einen Brand gelegt und dabei einen Schaden in Höhe von rund zehn Millionen Euro verursacht haben: Heute wurde vor dem Heilbronner Landgericht die Anklage gegen einen 30-jährigen Mann verlesen.

Böblingen: Kathrin Haasis (kat)

Heilbronn - Er soll 19-mal einen Brand gelegt und dabei einen Schaden in Höhe von rund zehn Millionen Euro verursacht haben: Heute hat vor dem Heilbronner Landgericht der Prozess gegen einen 30-jährigen Mann begonnen, der zwischen Oktober 2011 und April 2013 im Raum Karlsruhe, im Landkreis Ludwigsburg und in Pforzheim vor allem Fahrzeuge der höheren Preisklasse, Firmengebäude und Warenlager angezündet haben soll. Die Polizei erwischte den mutmaßlichen Serientäter auf frischer Tat, als er gerade Müllsäcke an einem Möbelhaus in Pforzheim in Brand gesteckt hatte. In den polizeilichen Vernehmungen zeigte sich der Mann geständig. Ob er vor Gericht aussagen wird, ließ seine Anwältin am ersten Verhandlungstag noch offen.

 

Dem Täter drohen bis zu 15 Jahre Haft

Bislang wurde nur die Anklage verlesen. Der Prozess soll am Mittwoch, 15. Januar, fortgesetzt werden. Dann wird der psychiatrische Gutachter gehört, außerdem macht der Anklage Angaben zu seiner Person. Der Mann ist ledig und hat eine Ausbildung zum Müller absolviert. Zuletzt wohnte er in Bretten. Früher war er ehrenamtlich bei den Feuerwehren in Bretten und Affalterbach engagiert. „Der Fall ist ungewöhnlich, weil es kein Motiv gibt und die Schäden enorm sind“, sagte die Rechtsanwältin des Angeklagten nach dem ersten Prozesstag.

Allein im Kreis Ludwigsburg hat der mutmaßliche Serienbrandstifter 34 Luxuskarossen angezündet. Außerdem soll er das Feuer in einer Lagerhalle des Zahntechnikherstellers Dürr Dental in Bietigheim-Bissingen verursacht haben, bei dem ein Schaden in Höhe von rund zwei Millionen Euro entstand. Bei einer Verurteilung drohen dem 30-Jährigen zwischen vier und 15 Jahren Haft.