Der Gemeinderat genehmigt den ersten Schritt, um Mängel im Magazin zu beseitigen. Es ist vor allem mehr Fläche nötig – auch für die Frauen.

Gerlingen - Die Bereiche Technik und Unterkunft müssen getrennt, die Sanitär-, Umkleide- und Duschräume erweitert und für die Frauen neu eingerichtet werden. Zudem braucht die Gerlinger Feuerwehr mehr Platz, um ihr Material lagern und für Einsätze rasch verladen zu können. Neue Fahrzeuge stehen ebenso im Bedarfsplan wie ein Grunderfordernis in Sachen Gesundheitsschutz der Feuerwehrleute. Das heißt in der Fachsprache „Schwarz-weiß-Trennung“ – und es bedeutet, dass verschmutztes Material und Einsatzkleidung nicht mehr in die Bereiche des Hauses gelangen darf, in denen die Privatkleidung der Feuerwehrleute liegt. Das ist bisher nicht gewährleistet. Der Feuerwehrkommandant Andreas Kasper hat dem Gemeinderat eine lange Bedarfsliste vorgelegt. Das Gremium beschloss, den ersten Schritt zu tun: Planer sollen tätig werden – und dafür von 2020 an Geld verfügbar sein.

 

Eine Frage der Gesundheitsfürsorge

Die Trennung von reinen und unreinen Bereichen in Feuerwehrhäusern ist in den vergangenen Jahren immer wichtiger geworden. Denn es hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass an Einsatzkleidung, Schläuchen und Atemschutzgeräten viele Partikel haften, die bei einem Feuer frei werden. Und Feuerwehrleute sollten, aus demselben Grund, nach einem Einsatz möglichst rasch unter die Dusche – und ihre dreckigen Klamotten nicht neben ihrem Spind ablegen müssen. Soweit die Theorie. Wie das in einem Neubau in die Praxis umgesetzt wird, kann beispielsweise im neuen Feuerwehrhaus in Hemmingen besichtigt werden.

In Gerlingen aber, sagt Andreas Kasper, landet die Einsatzkleidung noch immer im Personalbereich, das verdreckte Material in der Fahrzeughalle. Dieser Zustand sollte dringend abgeschafft werden – schon aus Gründen der Gesundheitsfürsorge für die Freiwilligen. „Wir haben im Gebäude einen Mischmasch an Räumlichkeiten und unzählige Provisorien“, so der Kommandant. Kasper trug dem Gemeinderat auch vor, welche Feuerwehrfahrzeuge in den nächsten Jahren ersetzt werden müssen: ein Löschfahrzeug, ein Gerätewagen und ein Mannschaftswagen.

Prioritäten können nicht genannt werden

Auf die Frage einer Stadträtin nach den Prioritäten konnte sich der Feuerwehrchef ein breites Grinsen nicht verkneifen. „Diese Frage ist in zwei Sätzen nicht zu beantworten“, sagte er. „Ich kann nicht sagen, das eine ist wichtiger als das andere.“ Und das soll wohl heißen: Alle Probleme haben eine hohe Priorität.

„Das Thema Feuerwehrhaus kommt uns nicht erst seit gestern unter“, sagte der Bürgermeister Georg Brenner. Er gab allerdings zu, dass auf den Hygiene-Aspekt „in der Vergangenheit nicht so großen Wert gelegt wurde“. Nun müsse geplant werden, wie der zusätzliche Raumbedarf geschaffen werden kann. Die Stadt habe im Feuerwehrhaus immer wieder etwas getan, zum Beispiel eine neue Heizung installiert, die Funktechnik oder die Entwässerung umgebaut.

Alle Fraktionen sind dafür

Alle Fraktionen unterstützen die Sanierung und Ergänzung; ein Architekturbüro soll auch die Kosten schätzen. Zudem soll in die Überlegungen der Ortsverein des Roten Kreuzes einbezogen werden. Denn die DRK-Freiwilligen und ihr Vorstand Thilo Lang beklagen schon lange ihre beengte Unterkunft in der Ditzinger Straße. Zudem ist deren Kleiderkammer viel zu klein, und die Fahrzeuge stehen zum Teil im Freien. Nun sind die Planer am Zug.