Globale Nations League, Club-WM und jetzt auch die richtige WM: Bei der FIFA gehen ständig Reformideen ein. Oft kommen die Vorschläge aus Südamerika und finden dann schnelle Zustimmung bei Gianni Infantino. Was der FIFA-Boss nun wohl von einer WM alle zwei Jahre hält?

Buenos Aires - Südamerikas Fußball-Boss Alejandro Dominguez wartet mit einem neuen Vorschlag auf, der bei Europas Top-Clubs massive Proteste auslösen dürfte. Laut einem Bericht der „New York Times“ hat der FIFA-Vizechef und Vertraute von Weltverbands-Chef Gianni Infantino angeregt, die WM künftig alle zwei statt alle vier Jahre zu veranstalten.

 

„Wir wollten immer eine globale Nations League haben, und wir werden eine solche Idee, die wir der FIFA unterbreitet haben, unterstützen: Die Weltmeisterschaft soll alle zwei Jahre stattfinden, nicht alle vier“, zitiert die Zeitung den Funktionär aus Paraguay.

Widerstandin Europa zu erwarten

Demnach soll Dominguez den Vorschlag beim jüngsten Treffen des FIFA-Councils in Kigali im Oktober vorgetragen haben. Als Begründung gab er demnach an, dass bei einer Austragung im Zwei-Jahres-Rhythmus mehr Spieler an WM-Turnieren teilnehmen könnten.

Eine WM alle zwei Jahre würde in Europa sicher auf Widerstand stoßen, da sie das kontinentale EM-Turnier tangieren würde und die Spieler der Spitzenclubs noch höheren Belastungen aussetzen würde.

Fifa-Chef Infantino in der Kritik

Der südamerikanische Kontinentalverband CONMEBOL hatte bereits den Vorschlag gemacht, bereits die nächste WM 2022 in Katar mit 48 statt 32 Teams zu veranstalten. Dieser wurde von Infantino bereitwillig aufgegriffen. Eine Entscheidung hierüber fällt beim nächsten Council-Meeting im März in Miami. Zuletzt hatte sich Infantino allerdings skeptisch geäußert, dass die auch von ihm befürwortete Aufstockung in Katar umzusetzen sei.

Infantino steht derzeit in Europa für seine Pläne in der Kritik, einen Sponsoren-Deal für 25 Milliarden Dollar einzugehen, für den die FIFA die Rechte an einer reformierten Club-WM, einer globalen Nations League und diversen digitalen Lizenzprodukten an ein Konsortium abtreten würde. Möglicherweise ist der neue Dominguez-Vorstoß auch nur ein Ablenkungsmanöver, um den Deal als das geringe Übel erscheinen zu lassen und den Widerstand auf andere Themen zu kanalisieren.