Die hiesigen Abgeordneten Matthias Gastel (Grüne) und Michael Hennrich (CDU) sind sauer und machen ihrem Unmut mit einem Brief Luft. Rainer Arnold (SPD) ist genauso unzufrieden, hat aber nicht unterschrieben.

Filder - Noch immer ist nicht abzusehen, dass der Startschuss für den sechsspurigen Ausbau der Bundesstraße 27 fällt. Damit erhoffen sich Filderkommunen eine Entlastung von den fast täglichen Staus. Damit es in absehbarer Zeit soweit kommt, wollen zwei Bundestagsabgeordnete aus dem Wahlkreis Nürtingen, Matthias Gastel (Grüne) und Michael Hennrich (CDU), dem Amtsschimmel Sporen geben. In einem gemeinsamen Brief bitten sie den Regierungspräsidenten Wolfgang Reimer, „den zeitlichen Ablauf des B 27-Ausbaus darzustellen.“

 

Mit der Rechtsgültigkeit des neuen Fernstraßenausbaugesetzes, argumentieren die beiden Politiker, sei nun auch der sechsspurige Ausbau der B 27 im „vordringlichen Bedarf“ eingeordnet. Damit bestehe Planungsrecht. „Vom Filderstädter Oberbürgermeister Christoph Traub, aber auch von anderen Seiten, sind wir nunmehr informiert worden, dass bisher weder ein zeitlicher Ablauf zu dieser Planung, noch irgendwelche Vorkehrungen zum Planungsbeginn bekannt sind.“

Die Planungen für den Ausbau sollen schnellstmöglich vorangetrieben werden

Die B 27 sei im Teilstück zwischen der Einmündung der B 312 und dem Echterdinger Ei mit mehr als 80 000 Fahrzeugen täglich das höchst belastete Bundesstraßenteilstück in Deutschland. Sowohl das Bundesverkehrsministerium als auch Landesverkehrsminister Winfried Hermann würden immer wieder die Bedeutung des sechsspurigen Ausbaus betonen: „Er dient der Bündelung des Verkehrs in Richtung Stuttgart beziehungsweise Tübingen und damit auch der Entlastung der Anliegerkommunen vom Durchgangsverkehr. Der Ausbau dient der Beseitigung eines bestehenden Engpasses im Bestand und sollte deshalb vorrangig geplant werden“, fordern die beiden Abgeordneten. Sie seien der Meinung, dass der Ausbau „schnellstmöglich durch eine Planung vorangetrieben werden soll, um dann im Anschluss die Baufreigabe zu erwirken“.

Auch der SPD-Bundestagsabgeordnete Rainer Arnold, der sich nicht schriftlich an den Regierungspräsidenten gewandt hat, ist dieser Meinung. Er habe schon mehrfach in dieser Sache Schreiben an die zuständigen Stellen verfasst. Arnold sieht vor allem den baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann in der Pflicht, aktiv zu werden und entsprechende Anweisungen an Regierungspräsident Reimer zu geben.