Dass sich an öffentlichen Grillstellen Müll findet, passiert immer wieder. Laut der Stadt Filderstadt ist es allerdings ein größeres Problem, was so mancher auf Kinderspielplätzen hinterlässt. Da ist auch höchst Unappetitliches dabei...

Filder - Es war vermutlich eine nette Grillparty mit vielen Gästen, die am Pfingstwochenende an der Grillstelle in Stetten stattgefunden hat. Darauf lassen zumindest die Hinterlassenschaften auf der Wiese schließen: zum Beispiel Folienverpackungen von Bratwürsten und Schwarzwälder Schinken, Nachtisch, Bananenschalen, Pappteller und Einweg-Grillschalen. Manches immerhin in Säcken verstaut, anderes wild verteilt. Möglicherweise wurden die Säcke von Tieren aufgerupft, weil sie auf ein Leckerli hofften. Den Verursachern scheint es dabei egal gewesen zu sein, dass die Tiere dabei womöglich auch das eine oder andere Plastikteil verschlucken.

 

Der Bauhof muss den Müll dann entsorgen

Die Grillwiese bei Stetten zeigt: So mancher Zeitgenosse ist zwar in der Lage, die Zutaten für eine üppige Grillparty mit ins Grüne zu bringen, aber er schafft nicht, die Verpackungen in die bereitstehenden Mülleimer zu stecken. Oder – , wenn die voll sein sollten – alles wieder mit zurück nach Hause zu nehmen.

Allerdings ist das Stettener Beispiel zumindest in Leinfelden-Echterdingen offenbar eher ein Einzelfall. „Wir haben kein extremes Problem mit den Hinterlassenschaften an den öffentlichen Grillstellen“, sagt die Pressesprecherin Gisela Fechner auf Nachfrage. Das komme jedoch immer wieder vor allem an den frei zugänglichen Grillstellen vor. Letztlich müsste der Müll von den Mitarbeitern des Bauhofs entsorgt werden. „Da ist die Stadt in der Pflicht“, ergänzt sie. Bemerkt würden solche Vermüllungen bei den Routinekontrollen der Mitarbeiter des Ordnungsamts, vor allem aber durch Hinweise von Privatpersonen.

Ähnlich äußert sich Simon Römmich. „Das ist für uns kein akutes Problem“, sagt der Leiter des Steinenbronner Ordnungsamtes. Vor einigen Jahren war dies anders, als es an der „Wildsaubar“ genannten Grillstelle bisweilen so aussah, als hätten genau jene Tiere dort gefeiert. Sachbeschädigung inklusive. „Die meisten Leute nehmen ihren Müll wieder mit oder entsorgen ihn in den bereitstehenden Mülleimern“, lobt Römmich das vorbildliche Verhalten der Nutzer. Trotzdem müssten immer wieder Mitarbeiter des Bauhofs Hinterlassenschaften beseitigen. „Denn liegt erst einmal Müll, dann kommt weiterer hinzu“, ist seine Erfahrung.

Ein überschaubares Problem in Filderstadt

Im Unterschied zu den anderen Kommunen ist die einzige öffentliche Feuerstelle in Filderstadt legal nur zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu erreichen. „Am Grillplatz an der Bärenhütte gibt es nur temporäre Probleme“, sagt Tiefbauamtschef Norbert Branz. Natürlich gebe es schon einmal Feste, nach denen Müll auf der Wiese liegenbliebe. Aber das sei überschaubar im Hinblick auf ein anderes Problem, das ihn zunehmend umtreibt: wilde Müllablagerungen an öffentlichen Spielanlagen und auf Spielplätzen.

Insgesamt 74 Spielplätze gebe es in Filderstadt, und an einigen werde regelmäßig Haus- und Biomüll in den dort bereitgestellten Mülleimern oder auch daneben entsorgt. „Das nimmt zu“, sagt Branz und spricht davon, dass manche Leute ihren Müll „sozialisieren“ würden. Das sei für ihn völlig unverständlich, da es bei uns ein sehr gut funktionierendes Entsorgungssystem gebe. „So sind die Mitarbeiter des Bauhofs damit beschäftigt, Hausmüll zu beseitigen“, sagt er.

Mehr Kontrollen funktionieren nicht

Besonders betroffen sind nach seinen Worten die Spielplätze und Spielanlagen in Bernhausen an der Heubergstraße sowie im Bereich der Grünanlage am Fleinsbach, in Bonlanden der Seefälle-Spielplatz, in Plattenhardt der Weilerhau-Spielplatz, und in Sielmingen sei vor allem der Spielplatz an der Jacobstraße stark vermüllt. „Das geht so weit, dass manche Menschen nicht nur Müll zurücklassen, sondern hinter den Sitzbänken sogar ihre Notdurft verrichten“, sagt Branz. Und das auf Anlagen, die erwartungsgemäß vor allem von Kindern genutzt werden.

Intensivere Kontrollen, um gegen das Problem vorzugehen, sind für ihn nicht realistisch. „Bei der großen Zahl der Spielplätze können wir das nicht permanent machen.“ http://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.grillen-in-stuttgart-auf-dem-grillplatz-zaehlt-die-gute-kinderstube-page1.c12b40b0-1953-4854-8359-c5e8dc196837.html