Es klaffen Löcher bei einem Übergang in Bernhausen für Fußgänger und Radfahrer. Sie müssen zur B 312 ausweichen. Und das ist laut Anwohnern ziemlich gefährlich.

Bernhausen - Die Brücke sei fertig, wurde vor zweieinhalb Wochen im Amtsblatt verkündet. „Das mag ja sein, es nützt aber nichts, wenn sie nicht begehbar ist“, sagt Bernd Rieder, ein Anwohner der Alten Talstraße. Er wartet wie viele andere Bernhäuser Bürger schon lange darauf, dass der Übergang für Fußgänger und Radfahrer, der zwischen Talstraße und Alter Talstraße über den Fleinsbach führt, endlich fertig wird.

 

„Mit dem Bau wurde im März vergangenen Jahres begonnen“, sagt Manfred Grünewald, der auch an der Alten Talstraße wohnt. Die Brücke ist inzwischen zwar fertig Es klafft jedoch zwischen ihr und dem Weg noch auf jeder Seite ein Loch. Außerdem ist der Weg noch nicht ganz asphaltiert. Nun sei im Amtsblatt angekündigt worden, dass der Anschluss des Wegs in den kommenden Wochen fertig werde. „Nach dieser langen Wartezeit wäre es sinnvoller gewesen, einen genaueren Zeitplan mitzuteilen“, sagt er.

Verzögerung durch Baufirma

Das sei aber gar nicht möglich gewesen, sagt Tiefbauamtsleiter Norbert Branz auf Anfrage unserer Zeitung. „Wenn wir das gemacht hätten, hätten die Leute noch unzufriedener sein können, weil der Termin womöglich nicht zu halten gewesen wäre.“ Der Tiefbauamtsleiter weiß, wovon er spricht. Die Geschichte des Brückenbaus zieht sich schließlich schon lange hin. Zunächst habe man bei der Ausschreibung keine Firma für die Bauarbeiten gefunden. Nach der Vergabe seien dann immer wieder andere Baustellen für das Unternehmen wichtiger gewesen. Für die Stadt gebe es keine Druckmittel, mit denen die Sache hätte beschleunigt werden können. „Eine Konventionalstrafe ist bei kleinen Bauarbeiten nicht üblich“, sagt Branz.

Diese Woche sollen nun allerdings die restlichen Arbeiten erledigt werden. Ursprünglich sei geplant gewesen, dass dies bereits vor zwei Wochen hätte geschehen sollen, sagt Norbert Branz mit etwas Frust in der Stimme. „Wer als Privatperson schon mal auf einen Handwerker gewartet hat, weiß, wie es der Stadt ging.“

„Umweg ist nicht zumutbar“

Bernd Rieder ist froh, dass die Bauarbeiten nun abgeschlossen werden sollen. „Der Umweg über die B 312 ist nicht zumutbar, obwohl er nur rund hundert Meter mehr misst“, sagt Rieder. An der Bushaltestelle am Ortsausgang Richtung Bonlanden sei der Gehweg zu schmal. „Wenn dort die Leute auf den Bus warten, muss man auf die Fahrbahn ausweichen.“ Für Eltern mit Kinderwagen sei das eine Zumutung. Auch für Radfahrer sei die Bundesstraße nicht ungefährlich.

Die Brücke sei für viele Leute wichtig, die in den südlicheren Teil von Bernhausen wollen. „Dort liegt auch das Gymnasium“, sagt Manfred Grünewald und unterstreicht die Bedeutung der Brücke für Schüler, die zum Elisabeth-Selbert- Gymnasium wollen.

Norbert Branz kann den Unmut der Anwohner verstehen. Schließlich sei die Brücke schon lange da und den Nutzern ans Herz gewachsen. Gleichzeitig bittet der Tiefbauamtsleiter aber auch um Nachsicht. Es sei schwierig, Baufirmen bei der Stange zu halten. „Schließlich boomt die Branche trotz Corona immer weiter.“