In zwei Unterkünften für Flüchtlinge wird erneut ein Sicherheitsdienst verpflichtet. In den anderen Wohnheimen sieht die Stadtverwaltung bisher keinen Bedarf. Warum ist das so?

Filderstadt - Die beiden größten Flüchtlingsheime in Filderstadt werden am Wochenende von einer Security-Firma bewacht. Dies soll auch in Zukunft so bleiben. Dafür hat sich der zuständige Ausschuss des Gemeinderats am Montag einstimmig ausgesprochen.

 

Der entsprechende Auftrag wird nun ausgeschrieben. Er umfasst die Bewachung der Heime auf dem Festplatz Bonlanden und an der Seestraße 48 in Sielmingen. Letzteres wurde Anfang September vom Landkreis übernommen. Es ist jetzt auch eine Anschlussunterkunft der Stadt.

80 500 Euro soll der einjährige Einsatz des Sicherheitsdienstes kosten. Die Wachleute werden nur an Wochenenden und Feiertagen in der Zeit von 20 bis 4 Uhr eingesetzt. Der neue Auftrag beginnt im Dezember. Bis dahin ist aber bereits ein Sicherheitsdienst vor Ort.

Nur in großen Heimen Security

Auffällig ist, dass nur in den beiden größten Unterkünften ein Sicherheitsdienst eingesetzt wird. „Das liegt tatsächlich auch an der Größe“, sagt die Leiterin des Amtes für Integration, Migration und Soziales, Barbara Scheubert auf Anfrage. Hinzu komme, dass dort nur alleinstehende Männer wohnen – auf dem Festplatz sind es 90, an der Seestraße 123.

Außerdem würden sich am Wochenende auf dem Festplatz in Bonlanden auch viele Jugendliche aufhalten. „Die feiern dann da auch gerne“, sagt Scheubert. Der Sicherheitsdienst achte darauf, dass die Nachtruhe eingehalten werde und dass sich ab 22 Uhr nur noch die rechtmäßigen Bewohner in der Unterkunft aufhalten. In Sielmingen an der Seestraße gehe es am Wochenende vor allem darum, Lärm zu vermeiden, damit die Nachbarn und der dortige Hotelbetrieb nicht gestört werden. Nachbarn und ein Hotel gibt es allerdings auch bei der neuen Unterkunft beim Ortsausgang Bonlanden am Schinderbuckel. Dieses Heim, das derzeit noch ausgebaut wird, soll im November in Betrieb gehen. Der Unterschied zur Unterkunft in Sielmingen liege in der Belegung, sagt Scheubert. Im Heim in Bonlanden sollen neben den sogenannten alleinreisenden Männern auch Flüchtlingsfamilien untergebracht werden.

Hauptamtliche unter Woche im Einsatz

„Es ist sehr gut, wenn Familien mit alleinstehenden Männern zusammenwohnen“, sagt Barbara Scheubert. Dann sei das nötige soziale Gefüge da. Die alleinstehenden Männer würden in die Gemeinschaft der Familien aufgenommen. Diese positiven Erfahrungen habe man in den Unterkünften Weidacher und La Souterrainer Straße gemacht. Bei der letztgenannten komme hinzu, dass der Arbeitskreis Asyl dort sehr aktiv sei und gemeinsame Aktivitäten unternehme.

Das entsprechende ehrenamtliche Engagement mit Teestube und Sprachkursen wirke sich auch an der Seestraße positiv aus. Hinzu komme, dass man dort und auf dem Festplatz Bonlanden unter der Woche fast dauernd Hauptamtliche der Stadt im Einsatz habe. Die Koordinatorinnen für Anschlussunterkünfte, Integrationsmanager oder Hausmeister seien als Ansprechpartner vor Ort. Dadurch habe sich beispielsweise die Sauberkeit in den Unterkünften deutlich verbessert.