Fußballfelder in Bernhausen und Plattenhardt brauchen eine neue Füllung. Das bisherige Material klebt an den Sportschuhen. Deshalb soll jetzt Kork zum Einsatz kommen.

Filderstadt - Schuld ist offenbar die Sonne. Durch starke Hitze und die UV-Strahlung habe sich das Füllmaterial auf zwei Kunstrasenplätzen verformt, berichtete im Gemeinderat Filderstadt Tiefbauamtsleiter Norbert Branz. „Das Zeug klebte an den Schuhen und musste mit Spachteln entfernt werden“, sagte er.

 

Die Folge war, dass Ende August die betroffenen Fußballplätze in Bernhausen und Plattenhardt gesperrt werden mussten. Damit sich die feinen Plastikpartikel die aus EPDM (Ethylen-Propylen-Dien; M-Gruppe) bestehen, nicht mit dem Kunstrasenflor verbinden, müsse schnell gehandelt werden, sagte Branz. Anstatt des Plastik-Granulats werde nun Kork eingesetzt. Dadurch könne künftig verhindert werden, dass Mikroplastik ausgeschwemmt werde und ins Grundwasser gelange. Die Kosten für die Sanierung bezifferte Branz auf rund 103 000 Euro

Stadträte sind verärgert

Die Stadträte waren verärgert darüber, dass die beiden Kunstrasenplätze schon nach neuneinhalb und elf Jahren saniert werden müssen. Sie fragten nach, ob es für die Fußballfelder noch eine Gewährleistung gebe oder ob die Hersteller anderweitig in Regress genommen werden können. Dies verneinte der Tiefbauamtsleiter. Die Gewährleistung sei nach fünf Jahren beendet gewesen, sagte er. Schadensersatz könne es nur dann geben, wenn das Material falsch eingebaut worden sei oder ungeeignetes Granulat verwendet worden sei. „Beides ist aber nicht der Fall“, sagte Branz. Das Granulat habe zum Zeitpunkt des Platzbaus als geeignet gegolten.

Stadtrat Rudi Ott (Grüne) wollte wissen, ob der Kork als Ersatzmaterial geeignet sei. Schließlich verrotte ein organisches Produkt mit der Zeit. Norbert Branz sagte, eine Korkfüllung halte zehn bis 15 Jahre lang. Von Vorteil sei, dass die beiden betroffenen Plätze eine gute Drainage hätten, Deshalb trockne der Kork bei Niederschlag schnell wieder ab und die Verrottung werde deutlich verlangsamt.

Sportverein hat Probleme

Der CDU-Fraktionsvorsitzende Ulrich Steck kritisierte, dass die Turn- und Sportvereinigung Plattenhardt derzeit nur einen alten Kunstrasenplatz zur Verfügung habe. Das Problem sei nämlich, dass nicht nur der neuere Kunstrasenplatz, sondern auch der Rasenplatz derzeit saniert werde. Bei letzterem wird die Drainage verbessert, weil das Wasser nicht schnell genug abfließt. Branz räumte ein, dass diese Situation für den Verein nicht gut sei. „Ich möchte aber die Arbeiten am Rasenplatz nicht stoppen“, sagte er. Ansonsten könne es sein, dass die Gewährleistungspflicht nicht mehr greife.

Der FDP-Fraktionschef Dennis Birnstock fragte nach den Kosten für die Sanierung der Plätze. Er wollte wissen, ob es billiger wäre, den Kunstrasen wieder mit Plastik zu verfüllen. Dies verneinte Tiefbauamtsleiter Branz. Die Variante mit Plastik koste sogar mehr als die andere. Die Fraktionschefin der Grünen, Catherine Kalarrytou, regte sich daraufhin über Birnstocks Frage auf. Angesichts der Umweltprobleme mit Plastik habe die FDP nichts besseres im Sinn, als nach den Kosten zu fragen, sagte sie.