Die Mehrheit des Filderstädter Gemeinderats will den Filharmonie-Ausschuss behalten. Das wurde deutlich, als sich dieser mit seiner eigenen Abschaffung befasste.

Bernhausen - Der Betriebsausschuss Filharmonie war schon einmal aufgelöst worden. Damals, im Jahr 2010, ging es noch um die Einsparung, die damit verbunden war. Rund 1600 Euro konnten gespart werden. Zwei Jahre später wurde der Ausschuss auf Antrag der SPD wieder eingeführt. Man befürchtete, dass der Finanz-, Kultur- und Sozialausschuss (FKSA) der zwischenzeitlich für die Filharmonie zuständig war, auf Dauer zuviel Arbeit bekommen werde.

 

Nun gibt es aber den FKSA nicht mehr. Aus ihm wurde der Bildungs-, Kultur- und Sozialausschuss (BKSA). Für die Finanzen ist jetzt der Verwaltungsausschuss zuständig. Das Aufgabengebiet des BKSA ist also kleiner geworden. Grund genug für die Grünen, erneut die Abschaffung des Filharmonie-Ausschusses zu fordern. Deshalb befasste sich dieser am Montag mit seiner eigenen Auflösung. Der BKSA habe deutlich weniger zu tun als früher – zu Zeiten als er noch FKSA war, sagte Ute Weinmann (Grüne) zur Begründung des Antrags ihrer Fraktion. Im Gegenzug nehme die Arbeit der Stadträte aber zu. Der neue Gestaltungsbeirat, die Arbeit in der Energieagentur, die zusätzlichen Termine bei der Bürgerbeteiligung oder zur Beratung des Flächennutzungsplans würden viel Zeit in Anspruch nehmen. „Es geht um die Arbeitsbelastung der Verwaltung und Stadträte“, sagte Weinmann. Die Kostenersparnis sei nicht der ausschlaggebende Punkt.

„Zu hohe Arbeitsbelastung für Stadträte“

Für die anderen Fraktionssprecher war die Abschaffung ihres Ausschusses jedoch kein Thema. „Die Filharmonie ist keine unbedeutende Einrichtung“, sagte Walter Bauer (SPD). Deshalb brauche sie auch einen eigenen Ausschuss. Im Übrigen seien die von Ute Weinmann genannten Aufgaben auf verschiedene Stadträte in den Fraktionen verteilt.

„Die Filharmonie ist ein Aushängeschild der Kommune“, sagte Rudolf Lienemann (CDU/FDP). Um die Probleme des Eigenbetriebs angemessen behandeln zu können, brauche es den speziellen Ausschuss. Dem stimmte Rosemarie Gädeke für die Freien Wähler zu. Nach ihrer Meinung wäre es nicht gut, wenn die Themen der Filharmonie einem anderen Ausschuss zugeschlagen würden.

Es sei auch nicht so, dass der BKSA zu wenig zu tun habe, sagte Erster Bürgermeister Andreas Koch, Er verwies darauf, dass über die Abschaffung des Filharmonie-Ausschusses letztlich der Verwaltungsausschuss entscheide. Koch versprach den Stadträten, dass von den vier Sitzungen, die es bis zur Sommerpause gebe, drei mit vielen Tagesordnungspunkten ausgestattet seien. Auch der scheidende Geschäftsführer der Filharmonie, Thomas Löffler, war für den Erhalt des speziellen Ausschusses: „Er ermöglicht die ausgiebige Diskussion wichtiger Punkte.“